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Abkürzungsfimmel (Aküfi)
 Über den Begriff "bzw"
von Max Schulte


„Bzw", im Aktenstaub geboren und vor allem im Parteichinesisch der Nazis unters Volk gebracht, hat zwar 1945 siegreich überlebt, aber es ist ihm nicht gelungen, zu einer bestimmten Bedeutung zu kommen. Fragt man bei jedem „bzw", was es denn eigentlich bedeute, dann ergibt sich eine überraschende Fülle von Bedeutungen.

Sie verwenden es zweimal: Zunächst: „.. .. König Baudouin bzw. Balduin". Hier soll das wohl „auf deutsch oder flämisch" heißen. Eine Bedeutung übrigens, die ich bisher noch nicht registrieren konnte. Dann: „Während der König seine beiden Zungen nur im übertragenen, beziehungsweise französischen Sinne hat ....." Hier wird's schon schwieriger. „Französisch" bezieht sich wohl auf das im vorhergehenden Absatz gebrauchte „zweisprachig". Aus dem Wort „bzw" ergibt sich kein Sinn für die Verbindung der beiden Adjektive, weil es keinen Sinn hat. Gehe ich fehl, wenn ich hier „bzw" einfach weglasse oder durch „und" ersetze? Wenn letzteres zutrifft: Darf ich dann ein wenig über die Mühe lächeln, die es verursacht, ein prägnantes kurzes Wort durch ein fünfsilbiges unbestimmtes zu ersetzen?


 



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