Welchem Abschluss entsprechen „Bachelor“ und „Master“?

Aus P.M. 9/2004   

Die Engländer haben es meist nach dreieinhalb Jahren geschafft, die Deutschen legen normalerweise noch einmal fünf Semester drauf, und die Österreicher verabschieden sich in der Regel erst nach sechseinhalb Jahren von der Uni. Bis 2010 soll dem europäischen Bildungswirrwarr ein Ende gesetzt werden: Das Studiensystem wird vereinheitlicht, die Studiendauer eventuell verkürzt. Auch in Deutschland wird heftig über den Umbau des Hochschulwesens diskutiert. Internationale Wettbewerbsfähigkeit und mehr Praxisnähe
sind gefragt - die Abschlüsse „Bachelor“ und „Master“ sollen diese Ansprüche erfüllen. Den Bachelor erlangt man in sechs bis acht Semestern - er macht fit fürs Berufsleben. Wer sich für diese praxisorientierte Ausbildung entscheidet, betritt akademisches Neuland: Einen entsprechenden Abschluß gab es in Deutschland bisher noch nicht. Was die Gehaltschancen betrifft: Von den Industrieverbänden werden Bachelor-Absolventen wie Fachhochschul-Diplomanden eingestuft.

Wer zum Master werden will, muß sich nach dem Bachelor noch einmal zwei Jahre hinter die Bücher klemmen und intensiver als zuvor wissenschaftliche Grundlagen pauken. Dieser Abschluß ist mit dem bisher existierenden Magister, Diplom oder Staatsexamen vergleichbar.

Studiengänge mit Bachelor-und Masterabschluß werden bereits (zum Teil als Modellversuch) an einigen deutschen Universitäten angeboten - zum Beispiel für das Lehramt für Biowissenschaften und Sozialwissenschaften. Oder, wie an der Uni Bayreuth, im Studiengang „Philosophie & Economics“.