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Sprache / Rechtschreibreform / Berichte bis 2002 / 2. Absicht und Wirklichkeit
 

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Absicht und Wirklichkeit

 

Am 1. Juli 1996 unterzeichneten in Wien die politischen Vertreter der deutschsprachigen Staaten und weiterer Länder, in denen Deutsch von einer Minderheit gesprochen wird, nach mehr als zwanzig Jahren wissenschaftlicher Vorarbeiten und umfangreichen fachinternen und öffentlichen Diskussionen, die teilweise in Streit ausgeartet waren, eine Gemeinsame Erklärung zur Neuregelung der deutschen Rechtschreibung. Sie soll am 1. August 1998 wirksam werden. Für ihre Umsetzung ist eine Übergangszeit bis zum 31. Juli 2005 vorgesehen. Bis dahin gilt die alte Schreibung zwar als überholt, jedoch nicht als falsch. In einer "Zeittafel" sind Einzelheiten angegeben.

Agenturen und Verlage beachten die Reform nur teilweise, Wörterbücher zeigen verschiedene Versionen und der einfache Bürger schreibt je nach Können, Lust oder Laune. Die von der Reform jedoch nicht berührte und daher rechtschreibunabhängige Verhunzung der Sprache war und ist kein Thema im Volk der Dichter und Denker. Dies gilt auch, ja sogar für Institutionen (über 10), die sich hauptsächlich mit der Sprache beschäftigen. Offensichtlich ist für sie die Verflachung der Sprache kein ernst zu nehmendes Thema.

Allenfalls der zunehmende Gebrauch englischer Wörter und Begriffe (Engldeutsch, Anglizismen) wird gelegentlich kritisiert. Wörterbücher fördern die Verbreitung von widersprüchlich verwendeten Wörtern und Wortschöpfungen. Nach erfolgreichem Nachsprechen und -schreiben in einer mehrjährigen Erprobungsphase (ca. 7 Jahre) werden die Verhunzungswörter in den Wörterbüchern aufgenommen und damit als zum „Sprachschatz“ gehörig betrachtet, insb. vom Dudenverlag. Dieses Verhalten ist verständlich, wenn man weiß, daß der Duden nur seinen Auftrag erfüllt, die Sprache zu registrieren und zu dokumentieren. Es zählt also nicht die Richtigkeit, sondern die Häufigkeit beim Schreiben und Sprechen, und zwar als Ausdruck der natürlichen Sprachentwicklung. Obwohl kein offizielles Organ für Sprachaufklärung erweckt die sog. Sprachberatungsstelle beim Duden den Eindruck, er allein sei für richtiges Schreiben und Sprechen zuständig.

Adressen für mehr Informationen zur Rechtschreibreform und zu den Bestrebungen zum Reformieren der Reform

Zum eventuellen Ende des Streits um die Reform

 



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