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In den Medien (Zeitungen, Radio, Fernsehen) gibt es keinen einheitlichen Gebrauch von Titeln. Auch die Betitelung (laut Wörterbuch „das Anreden mit Titeln) bleibt jeweils den Moderatoren und Gesprächspartner überlassen. In den bekanntesten Gesprächsrunden jedoch wird der Doktorgrad kaum mehr erwähnt, ebenso bei der aktuellen Berichterstattung (Nachrichten, Reportagen, Berichte). Doch im Impressum der Zeitungen und Sender (im Internet) sowie in Regionalsendungen und -zeitungen werden sie angegeben, allerdings unvollständig; die Fachrichtung (Fakultät) wird staatlich verordnet verschwiegen. Es findet Werbung mit unbekannter Bildung statt.
Auffällig in den Druckmedien ist die Selbstdarstellung der Leserbriefschreiber, deren Titel grundsätzlich abgedruckt werden. Ein Weglassen der Titel, sogar die ehrenhalber getragenen, wagt keine Redaktion, weil sie wütende Proteste der Briefschreiber vermeiden möchte. Offenbar wird allerseits angenommen, je mehr Titel desto fundierter die Meinung.
Ohne Einschränkung werden Titel auch in Orts-, Landes- und Bundesbehörden, im Justizwesen, in Institutionen wie Krankenhäuser, Forschungsstätten, Firmen und dergl. sowie im Schriftverkehr und auf den Namensschildern vor Büros als Zeichen von Bildung und Kompetenz hervorgehoben. Wir sind ein Volk mit akademischem Rückblick, in dem mit akademisch leuchtender Vergangenheit geworben wird.
Zum Artikel "Macht und Schein der Titel"
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