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Sprache / Rechtschreibreform / Berichte 2005/1-6 / 43. RSR - Wiener Sprachblätter
 

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Rechtschreibung
 Strittiger Reform-Teil bis Sommer 2006 überarbeitet

 

Wiener Sprachblätter, 16.06.2005 (aku/cm)   

Größter Teil tritt am 1. August vollständig in Kraft

Berlin (APA/dpa) - Der Rat für deutsche Rechtschreibung will bis zum Sommer 2006 die Überarbeitung auch der restlichen noch strittigen Reformteile abgeschlossen haben. Auch diese könnten dann zum Schuljahr 2006/2007 an den Schulen verbindlich werden, sagte der Vorsitzende des Rates, Hans Zehetmair, am Mittwoch bei einer Anhörung des deutschen Bundestags-Kultusausschusses in Berlin.

Bei der Überarbeitung der Reform verfolgt der Rat nach den Worten Zehetmairs "die Philosophie, dass Sprachgebrauch vor Regelwerk geht". Auch beim Lesen sollte man künftig wieder unterscheiden können, "ob es sich um einen vielversprechenden Politiker - oder um einen viel versprechenden Politiker handelt", sagte der frühere bayerische Kultusminister.

Der Rat hatte unlängst Empfehlungen für die umstrittene Getrennt- und Zusammenschreibung vorgelegt. Als nächstes will er sich der Zeichensetzung und der Silbentrennung am Zeilenende befassen. Der weitaus größte Teil der Reform wie etwa die neue ss-Schreibung, die verstärkte Betonung des Stammprinzips (Stängel statt Stengel, schnäuzen statt schneuzen usw.) sowie die "behutsame Eindeutschung" von Fremdwörtern tritt wie geplant am 1. August vollständig in Kraft. Dann endet die siebenjährige Übergangsfrist, während der die bisherigen Schreibweisen als überholt gelten, in den Schulen aber nicht als Fehler gewertet werden.

Konkret heißt dies, dass Lehrer veraltete Schreibweisen nicht nur kennzeichnen, sondern auch tatsächlich als Fehler beurteilen sollen. Bei den strittigen Teilen hingegen soll nur eine Kennzeichnung erfolgen.

In Österreich dürfte Ähnliches gelten: Laut Bildungsministerium wird die Übergangsfrist am 31. Juli auslaufen, hieß es nach der letzten Sitzung des Rats aus dem Bildungsministerium. Wenn der Rechtschreibrat aber "vernünftige Vorschläge" für Änderungen einbringe, werde man nichts dagegen haben.

 



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