Berlin, am 28.06.2005 (fw/ddp)
Voltaire wird sich Grabe herumdrehen, war er doch schon ein mutiger Kämpfer gegen die privilegierte Dummheit
Die neuen Rechtschreibregeln treten wie geplant zum 1. August in Kraft. Die Unions-geführten Bundesländer scheiterten am Donnerstag mit ihrem Vorstoß, die Rechtschreibreform um ein Jahr zu verschieben.
Unstrittige Teile werden verbindlich
Berlins Regierender Bürgermeister und Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz, Klaus Wowereit (SPD), sagte in Berlin, die anderen Länder seien dem Vorschlag nicht gefolgt. "Deshalb gilt der alte Beschluss", so Wowereit. Damit werden zum Beginn des neuen Schuljahres die unstrittigen Teile der Reform verbindlich. Darauf hatte sich die Kultusministerkonferenz Anfang Juni verständigt.
Unstrittig sind die neuen Regeln zur Laut-Buchstaben-Zuordnung, zur Schreibung mit Bindestrich sowie zur Groß- und Kleinschreibung. Abweichende Schreibweisen werden in Schulen ab 1. August als Fehler bewertet. In den strittigen Punkten wie der Getrennt- und Zusammenschreibung, der Silbentrennung und Zeichensetzung sollen Lehrer bei der Bewertung dagegen solange tolerant sein, bis der Rat für Deutsche Rechtschreibung seine Beratungen zu den Änderungsvorschlägen abgeschlossen hat.
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