seit die Frankfurter Allgemeine Zeitung zur bewährten Schreibung zurückgekehrt ist, wird auch anderswo überlegt, ob die Rechtschreibreform zurückgenommen werden soll. Viele Zeitungen haben deshalb Umfragen veröffentlicht oder ihre Leser befragt. Nach einer in der „Woche" vom 3. August publizierten repräsentativen Umfrage wollen mehr als zwei Drittel der Bürger die Rücknahme der Rechtschreibreform.
Bei einer Internet-Abstimmung von T-Online waren 78,4 % für die Rücknahme, bei einer TED-Umfrage von ProSieben sogar 86 %. Die Rechtschreibreform ist also meilenweit entfernt von jener allgemeinen „Akzeptanz", die nach dem Urteil des Oberverwaltungsgerichts Schleswig vom Juli 1997 (das bekanntlich vom Bundesverfassungsgericht bestätigt wurde) eine notwendige Voraussetzung für die Einführung der Rechtschreibreform an den Schulen war und ist.
Da jedoch all diese Umfragen und Abstimmungen noch keine sichtbare Wirkung haben (vielleicht weil sie anonym sind), legen wir dieselbe Frage in sechs Zeitungen (Berliner Zeitung, F.A.Z; Münchner Merkur, Nordwest-Zeitung, Süddeutsche Zeitung, Die Welt) möglichst vielen Mitbürgerinnen und Mitbürgern noch einmal zur Abstimmung vor.
Dies ist auch deshalb wichtig, weil die Deutsche Presse-Agentur (dpa) (laut Spiegel 32/2000) erwägt, „je nach Verlauf der Diskussion" die Zeitungen zu fragen, ob sie zur bisherigen Schreibung zurückwollen. Von den Zeitungen und ihren Lesern hängt es jetzt also ab, ob die Rechtschreibreform gegen den Willen der Mehrheit durchgesetzt werden kann oder nicht.
Bitte nehmen Sie diese vielleicht letzte Gelegenheit wahr, Ihre Meinung über die von oben verordneten Schreibveränderungen noch einmal und gemeinsam mit anderen kundzutun! Unsere Sprache gehört nicht den Kultusministern. Wir alle sind für sie verantwortlich.
Informieren Sie bitte auch Freunde und Bekannten! Wenn Sie schon einmal gegen die Rechtschreibreform unterschrieben haben, bitte tun Sie es noch einmal. Es muß doch in einer Demokratie möglich sein, daß der Wille der Mehrheit Gehör findet und sich am Ende auch durchsetzt!
Bitte schicken Sie den Abschnitt unten mit einer oder mehreren Unterschriften (wenn möglich auch aus dem Urlaub) an eine der genannten Adressen. Das Ergebnis wird in der Presse bekanntgegeben. Herzlichen Dank im voraus für Ihre Beteiligung!
Gabriele Ahrens geb. Ruta
Prof. Dr. Carsten Ahrens, Elsfleth Sprecher des Volksbegehrens zur Rechtschreibreform in Niedersachsen
Friedrich Denk, Weilheim i.OB Initiator derFfrankfurter Erklärung zur Rechtschreibreform
Matthias Drager, Lübeck - St. Goar Sprecher des Volksbegehrens in Schleswig-Holstein
Näheres zum Thema finden Sie auch im Internet.
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