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F.A.Z.vom 30.11.2005, G.T.
Die Stimmen der namhaftesten britischen Dichter, die ihre eigenen Werke lesen, werden mit Hilfe von zahlreichen öffentlichen und privaten Sponsoren systematisch aufgenommen und dieser Tage im Internet zugänglich gemacht. Die Website wird mit rund hundert Stimmen lanciert und soll ständig erweitert werden. Sich auf die Ursprünge der Lyrik als mündlich überlieferte Form berufend, will www.poetryarchive.com ein international führendes Archiv für Original aufnahmen von Dichterstimmen aus der englischsprachigen Welt aufbauen. Auch historische Mitschnitte, die bis ins späte neunzehnte Jahrhundert zurückgehen, werden in die Sammlung aufgenommen. Das Projekt wurde vom Hofdichter Andrew Motion angeregt, dei sich auf seinen amerikanischen Kollegen Robert Frost beruft: Der beschrieb den "lebendigen Teil" eines Gedichtes als die "irgendwie in Syntax, Idiom und Sinn eines Satzes verstrickte Intonation". Diese sei nur für diejenigen erkennbar, die es vorher im Gespräch gehört hätten. Dann verschwinde sie, und die Sprache werde zu einer "toten Sprache, das Gedicht tote Lyrik".
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