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Auf der Sprachmüllkippe von Dagmar Schmauks
Deutsche Sprachwelt AUSGABE 23 - Frühling 2006
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„Dirtpark, steht auf einem neuen Hinweisschild außerhalb von Belzig (Hoher Fläming). Oh, ein Park? Wie reizend: flanieren, Blüten bewundern, Seele baumeln lassen. Aber „Dirt? (deutsch: Schmutz) Dirty Dancing? Schmuddelsex im Grünen? Weit gefehlt, der unerschrockene Forscher stößt nach ein paar Dutzend Metern auf eine kleine Müllhalde. Welche Folgerichtigkeit! Denn da Produkte und Werbung anglisiert werden, sollte der andere Pol des Stoffkreislaufs natürlich nicht zurückstehen. „Müllkippe ist also Vergangenheit schade, denn der Ausdruck stand so treffend im semantischen Netz zwischen „Zigarettenkippe, „einen wegkippen und „aus den Latschen kippen. Künftig werden wir also unseren Dirtbucket runterbringen und Problemdirt zum Dirtpark fahren („Come in and find out). Wie selbstbewußt hingegen Wien, wo Verkehrsschilder unverblümt zum „Mistplatz weisen, „Mistableeren streng bestraft wird und man einem „Misttelefon melden kann, wenn wo was gammelt. Tu felix Austria...
Österreich hat es besser: Dort gibt es sogar Misttelefone.
Ein Radsportlexikon erklärt: „Der Dirtpark bezeichnet den Hindernisparcours, der mit Hilfe eines Dirtbikes durch Sprung von Hindernis zu Hindernis bewältigt werden kann. Bei einem Dirtbike handelt es sich um einen Mountainbiketyp, der speziell für die Bewältigung künstlicher oder natürlicher Hindernisse konzipiert wurde. Alles klar?
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