Wenn die Information „Deutsche Sprache in einem Vereinsnamen verwendet wird, muß vermutet werden, dieser Verein befasse nicht nur allgemein mit dieser deutschen Sprache, dem wichtigsten Verständigungsmittel der Menschen, sondern auch mit der Voraussetzung einer guten Verständigung, nämlich einer klaren und eindeutigen Ausdrucksweise. Erreicht werden kann gegenseitiges Verstehen nur dadurch, daß Wörter und Worte ihrem eigentlichen Sinn entsprechend verwendet werden. Danach folgt die Hoffnung, daß die Wortwahl im gemeinten Sinn verstanden wird und nicht wegen fehlleitender Assoziationen, verursacht durch Veranlagung, Erlebnisse und Erfahrungen, zu Mißverständnissen führt.
Den Darlegungen im Internet nach scheint der „Verein Deutsche Sprache e.V. das angesprochene Ziel zu verfolgen und der allgemeinen Verhunzung entgegenwirken zu wollen. So solle
der Willen verstärkt werden, gutes und verständliches Deutsch in Wort und Schrift zu gebrauchen,
bei allen Bürgern unseres Landes der Sinn für die Schönheit und Ausdruckskraft der deutschen Sprache geweckt werden,
bewirkt werden, daß wir unsere eigene Sprache schätzen und
ein partnerschaftliches Band zwischen den Freunden der deutschen Sprache im In- und Ausland knüpfen.
Soweit so gut. Wer kann da nicht zustimmen?
Ein kurzer Schriftwechsel mit dem Verein in Sachen klarer und richtiger Sprache zeigt jedoch eine andere Absicht auf, den bedingungslosen Kampf gegen Fremdwörter und Anglizismen. Dementsprechend heißt es weiter: Er wolle
ein Sprachbewußtsein schaffen und festigen, das den unkritischen Gebrauch von Fremdwörtern, insbesondere die Sucht, überflüssige englische Ausdrücke zu benutzen,
den Englisch- und Denglischwahn eindämmen bzw. verhindern,
der kulturellen Selbstvergessenheit entgegenwirken und
die Wichtigkeit guter muttersprachlicher Kenntnisse für die Herausforderungen der internationalen Wettbewerbsfähigkeit hervorheben.
Und weiter:
Wir wollen der Anglisierung der deutschen Sprache entgegentreten und die Menschen in Deutschland an den Wert und die Schönheit ihrer Muttersprache erinnern. Wir wollen unsere Sprache bewahren und weiter entwickeln. Die Fähigkeit, neue Wörter zu erfinden, um neue Dinge zu bezeichnen, darf nicht verloren gehen.
Ein Aufruf in den „Sprachnachrichten (Nr. 01/2006) des Vereins unter der Überschrift „Sprachhunzer aufgespiesst ergänzt die im Internet veröffentlichten Anstöße, „Die rohen Sprachverderber in Deutschland mit Protesten zu überhäufen. Im Artikel der Sprachnachrichten werden die „Sprachhunzer als „ungehobelte Sprachlümmel, „Sprachflegel und „Sprachrüpel bezeichnet.
Der Einsatz gegen die immer häufigere Verwendung englischer Ausdrücke, und zwar besonders dann, wenn gleichsinnige deutsche Wörter zur Verfügung stehen, hat meine volle Zustimmung und Unterstützung. Doch mit dem engen Blick auf fremdsprachige Verhunzungen der deutschen Sprache ignoriert der Verein die sich ebenfalls ausbreitenden deutschsprachigen Verhunzungen, wie Floskeln, Schwamm- und Blasenwörter, Fehlbildungen und Sinnfälschungen.
Das sei dem Verein unbenommen. Muß er dann aber einen sprachlich Gleichgesinnten, der sich nicht vorrangig gegen Anglizismen wendet, sondern für eine klare Sprache wirbt, wie einen Aussätzigen behandeln? Im Rausch seiner antienglischen Aktionen sieht sich der Verein offenbar über jede Kritik erhaben, die seine deutschsprachliche Kompetenz in Frage stellen könnte.
Seine Reaktion auf einen höflich vorgebrachten sprachlichen Hinweis zum bedeutsamen Unterschied zwischen den Wörtern „mehrfach und „mehrmals, nicht beachtet im Artikel „Sprachhunzer aufgespießt, bestand aus einem einzigen Satz des zuständigen Redakteurs Schrammen (im Impressum heißt er „Schammen):
„Ich habe keinen Bedarf an kleinlichen Wortklaubereien. Gerd Schrammen
Da ich mich in meinem Schreiben als "Gleichgesinnter und Gleichbemühter" in Sachen Sprachaufklärung zu erkennen gegeben hatte, konnte ich mir nicht vorstellen, daß auch der Verantwortliche des Vereins im Sinne des Presserechts, Walter Krämer (Prof. Dr.), dieses flegelhafte Verhalten eines Redakteurs billigt. Ich schrieb ihm u.a. folgendes:
Ungehobelter Briefstil
Sehr geehrter Herr Krämer,
.......... Ich vergaß im Telefongespräch Herrn Schäferhoff (Redaktionsleiter) darauf hinzuweisen, daß das Redaktionsmitglied, Herr Schrammen, in seinem Aufruf gegen Sprachhunzer das falsche Wort "mehrfach" benutzt hat. Er liegt damit zwar im Trend, es paßt aber nicht in die Zeitschrift eines Vereins, der "Deutsche Sprache" im Vereinsnamen führt. Um ihm auch ausführliche Erläuterungen über den Unterschied zwischen dem falschen Wort "mehrfach" und dem richtigen Wort "mehrmals" zu bieten, schickte ich ihm die (unten angeführte) E-Post (mit der Internet-Adresse der betreffenden Seite).
Die Antwort des Herrn Schrammen lautete:
„Ich habe keinen Bedarf an kleinlichen Wortklaubereien. - Gerd Schrammen
Ihr Herr Schrammen mag zwar keinen Bedarf haben zu wissen, wie richtiges Deutsch lautet - mit seiner Einordnung von diesbezüglichen Hinweisen eignet er sich eher für eine Straßengazette, er hat aber offensichtlich großen Bedarf an Aufklärung über die einfachsten Umgangsformen. Unter Streitern für die deutsche Sprache mit gleichen Zielen ist dieser primitive Stil besonders deplaziert. Offenbar sieht Herr Schrammen Sprachverhunzung nur im Gebrauch von Denglisch und toleriert die reindeutschen Sprachverhunzungen. Seine Empfindlichkeit ist um so überraschender, als er im „Aufruf auch nicht gerade derbe Ausdrücke scheut (ungehobelte Sprachlümmel, Sprachflegel, Sprachrüpel).
Kommt in der Schreibweise von Herrn Schrammen der Wunsch des Vereins zum Ausdruck, daß Hinweise auf falsches Deutsch in den Sprachnachrichten des Vereins unerwünscht sind? ........
Grußformel
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Die erneut flegelhafte Antwort lautete:
„Wir haben keinen Bedarf an Ihren Mitteilungen. - Gerd Schrammen
Sie legt den Schluß nahe, daß im „Verein Deutsche Sprache e.V. gesittete Umgangsformen durch Anglizismen verschüttet worden sind.
Wie heißt es noch auf der Internetseite des Vereins?
„Für Kritik und Anregungen (Korrektur von Rechtschreibfehlern, inhaltliche Verbesserungen usw.), schreiben Sie bitte direkt an internet@vds-ev.de.
Davor möchte ich warnen!
Ulrich Werner
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Im Dezember 2007 erhielt ich von einem Herrn Rittler aus Österreich folgende E-Mail:
Glauben Sie, Sie dienen der Sache der Sprache durch Angriffe auf andere Sprachpfleger wie Herrn Schrammen? Ihr Handeln diente hier nur Ihrer eigenen Selbstdarstellung.
mfg P. Rittler
Meine Antwort:
"Ich habe keinen Bedarf an kleinlichen Wortklaubereien. - Gerd Schrammen"
So hatte mir Herr Schrammen auf meine sachlichen sprachlichen Hinweise geantwortet und dadurch den "Angriff auf andere Sprachpfleger" (welche noch außer H. Sch.?) ausgelöst.
Was zeichnet Herrn Schrammen aus, dass er auf die üblichen Umgangsformen unter erwachsenen Menschen verzichten darf?
Vielleicht lesen Sie den Artikel einmal aufmerksam durch, bevor Sie mich persönlich angehen.
Ulrich Werner
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