Die „deutsche Kurrentschrift zuletzt in der standardisierten Form der „Sütterlinschrift wurde bis 1941 an deutschen Schulen gelehrt. Sie war bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts weitaus gebräuchlicher als die „lateinische Schreibschrift. Wenn dazumal ausländische Schüler Deutsch lernen wollten, mußten sie sich erst einmal mit den „deutschen Buchstaben befassen.
Der englische Philosoph Bertrand Russell (1872 1970) beherrschte schon als kleines Kind die deutsche Sprache. In seiner Biographie erzählt er, daß sein Kindermädchen ihm die deutschen Buchstaben beibrachte. Er habe dann geglaubt, auch noch deutsche Zahlen lernen zu müssen und sei erleichtert gewesen, als er bemerkte, daß die deutschen Zahlen mit den englischen übereinstimmen.
Hier ein kleiner Abschnitt aus Russells Biographie zum Schmunzeln:
When I first came to Pembroke Lodge, I had a German nursery governess named Miss Hetschel, and I already spoke German as fluently as English. She left a few days after my arrival at Pembroke Lodge, and was succeeded by a German nurse named Wilhelmina, or Mina for short. I remember vividly the first evening when she bathed me, when I considered it prudent to make myself stiff, as I did not know what she might to be up to. She finally had to call in outside assistance, as I frustrated all her efforts. Very soon, however, I became devoted to her. She taught me to write German letters. I remember, after learning all the German capitals and all the German small letters, saying to her: Now it only remains to learn the numbers, and being relieved and surprised to find that they were the same in German.
Bertrand Russell war zu dieser Zeit vier oder fünf Jahre alt!
(Zitat aus „THE AUTOBIOGRAPHY OF BERTRAND RUSSELL, erschienen bei George Allen and Unwin Ltd, 1967)
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