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Der Lauscher im Kopf Wo verarbeitet unser Gehirn die Elemente gehörter Sprache? Neuen Forschungen zufolge werden verschiedene Hirnregionen nacheinander aktiv in einer präzise festgelegten zeitlichen Abfolge. Von Angela D. Friederici
Gehirn & Geist Nr. 2/2003
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Tan.« Das war die einzige Silbe, die der Mann noch sprechen konnte, als ihn Paul Broca (1824 1880) vor rund 140 Jahren untersuchte. Dabei war »Monsieur Tan« sehr wohl noch in der Lage, einfache Fragen zu verstehen. Er beantwortete sie, indem er seine »tans« unterschiedlich betonte. Als der Patient zwei Jahre später starb, zeigte die Autopsie, dass seine linke Hirnhälfte unten an der dritten Windung des Stirnhirns stark geschädigt war. Der französische Neurologe und Anthropologe betrachtete daher diese Region noch heute wird sie ihm zu Ehren als Broca-Areal bezeichnet als denjenigen Ort im Gehirn, an dem Sprache entsteht.
Einige Jahre später, 1874, beschrieb der Breslauer Neurologe Carl Wernicke (1848 1905) genau den umgekehrten Fall: Patienten, die zwar noch sprechen, aber Gesprochenes nicht mehr verstehen konnten. Bei den Betroffenen war die obere Windung des linken Schläfenlappens geschädigt, weshalb diese Hirnregion fortan als die Region des Sprachverstehens galt.
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