Es gibt so viel Nützliches, so viel Wissenswertes. Lebenslang sollen wir lernen, um uns für die Anforderungen einer sich rasend schnell verändernden Welt zu wappnen. Wie erfreulich ist es da, dass es auch Dinge gibt, die man nicht wissen muss, die herrlich unnütz und dennoch wahr sind. Man könnte sie glatt vergessen. Aber ich halte es mit Immanuel Kant, der den Verlust seines treuen Dieners Lampe kaum verschmerzen konnte und sich auf einen Zettel, den er gut sichtbar auf seinen Schreibtisch legte, schrieb: »Lampe muss vergessen werden!«
Von daher bin ich den Herausgebern von Gehirn&Geist äußerst dankbar, dass sie mir diesen Winkel der Irrelevanz, der Nutzlosigkeit, des Widersinns und der Ironie eingerichtet haben. Für die wissenschaftliche Korrektheit dessen, was ich hier vorzutragen gedenke, stehe ich gerade. Für die gleich folgenden Sarkasmen auch. Sarkos ist griechisch und heißt »Fleisch«. Sarkasmus ist also diejenige Ironie, die ins Fleisch schneidet. Ich bin Anatom, Zergliederer. Anatomie hat mit dem Fleisch zu tun, dem Fleisch des Menschen nämlich. Sarkastische Anmerkungen zum Menschen also. Und zu einem Aal.
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