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Happyend im Rechtschreibstreit in Sicht - Sitzung für Freitag geplant
 Groß- und Kleinschreibung ist letzter umstrittener Komplex

APA/dpa vom 22.01.2006

Mannheim (APA/dpa) - Im jahrelangen Streit um die umstrittene Rechtschreibreform rückt ein Happyend in greifbare Nähe. Wenn alles nach Plan läuft, trifft sich der Rat für deutsche Rechtschreibung an diesem Freitag (3. Februar) in Mannheim zu seiner entscheidenden Sitzung. Die letzten Handgriffe für die Reform der Reform will das Expertengremium vornehmen. Dann liegt der Ball im Feld der Kultusministerkonferenz (KMK). Diese muss auf ihrer Sitzung Anfang März in Berlin entscheiden, ob die Vorschläge des Rates auch tatsächlich zum neuen Schuljahr umgesetzt werden.

Der letzte umstrittene Komplex zur Glättung der neuen Schreibweisen, die Groß- und Kleinschreibung, steht in Mannheim auf der Tagesordnung. Abschließend festgelegt werden soll, wie feststehende Begriffe wie "Große Koalition" künftig geschrieben werden. Kommt es - wie erwartet - zu einer Einigung unter den Experten aus dem deutschsprachigen Raum, gehen die Vorschläge nochmals in die Anhörung zu Lehrer-, Eltern- und Schülerverbänden. Das letzte Wort hat jedoch die KMK.

Die Sprachwächter hatten zuvor bereits Änderungsvorschläge für die Bereiche Getrennt- und Zusammenschreibung sowie Silbentrennung und Zeichensetzung vorgelegt. Eislaufen und fertigmachen sollen beispielsweise künftig zusammengeschrieben werden. Das Abtrennen von Einzelbuchstaben oder sinnentstellende Trennungen wie Urin- / -stinkt für das Wort Urinstinkt sollen nicht mehr zulässig sein.

Durchgängig sprach sich der mit Gegnern und Befürwortern der Rechtschreibreform besetzte Rat dafür aus, künftig das Lesen wieder zu erleichtern, Sinnzusammenhänge für die Menschen schneller erfassbar zu machen und die Regeln mehr nach dem Sprachgebrauch auszurichten. "Die Menschen sollen sich mit der neuen Rechtschreibung identifizieren", lautete das Credo des Ratsvorsitzenden und ehemaligen bayerischen Kultusministers, Hans Zehetmair.

Ein großer Teil der neuen Sprachregeln war schon am 1. August vergangenen Jahres nach einer siebenjährigen Übergangsfrist verbindlich in Kraft getreten. Nur in Bayern und Nordrhein-Westfalen gilt noch die Übergangsregelung. Alte Schreibweisen werden allein in den Schulen dieser beiden Länder auch jetzt noch nicht als Fehler gewertet.

"Natürlich sind unsere Vorschläge ein Kompromiss - aber sie sind vernünftig und gut", betonte die Geschäftsführerin des Rates, Kerstin Güthert. Die Vorschläge des Gremiums seien sowohl der alten als auch der neuen Rechtschreibung überlegen und könnten auf Jahre hinaus Bestand haben. Ob die Kultusministerkonferenz ähnlich euphorisch auf das Änderungspaket reagieren wird, ist offen. Sollte die Arbeit des von der KMK eingesetzten Gremium jedoch torpediert werden, wird die Expertenrunde nach etwas mehr als einem Jahr Bestehen wahrscheinlich entnervt aufgeben.

 



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