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Leser/Hörer-Briefe / LB Sprache Übersicht / HB Bayer. Rundf.Übers. / Krüger TG AG
 

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Frau Christine Krüger - Tagesgespräch
 Hörerbrief vom 24.03.2006

 

Sehr verehrte Frau Krüger,

in protokollarischer Hinsicht sind Sie weiterhin vorbildlich. Bleiben Sie dabei. Ihr geschätzter Kollege Bogdahn sollte sich ein Beispiel nehmen. Na und Herr Buchberger vom Gesundheitsgespräch, der dürfte mit seinem penetranten „Doktor“-Tick bei der Anrede von Frau Koch durch ständiges Kopfschütteln über Ihre „Unhöflichkeit“ selbst zum Behandlungsfall werden.

Anbei ein Schreiben an Ihren heutigen Gast. Ich habe eben auch meinen Tick, zum Wohle der deutschen Sprache.

Mit herzlichen Grüßen und Wünschen

Ihr Ulrich Werner

 

Herrn Prof. Dr. Hubert Weiger
Bund Naturschutz Bayern

Heutiges (24.03.2006) Tagesgespräch

Sehr geehrter Herr Weiger,

Ihren sachkundigen Darlegungen habe ich mit Interesse zugehört. Aufgefallen ist mir dabei – gestatten Sie mir bitte als Liebhaber der deutschen Sprache und Werber für richtiges Deutsch den sprachlichen Hinweis - die neudeutsche Wendung „von daher“. Auch Sie sind offenbar dem Reiz dieser Floskel erlegen.

„Von daher“ im Sinn von „deswegen“, „weil“, „daher“ ist semantisch falsch. Das Wort „von“ führt zu einem anderen Sinn, den Sie nicht meinen, und ist mehr als überflüssig. Allenfalls im örtlichen Bezug wie „er kam von da her“ ist es korrekt angewendet. Mehr dazu können Sie im Internet unter http://www.sprache-werner.info/index.php?id=1767 erfahren.

Leider tragen auch Prominente und Gebildete dazu bei, durch kritikloses Nachreden neuer Wortschöpfungen schwammiges Deutsch zu verbreiten. Bitte helfen Sie mit, die Ausdruckskraft und die Differenzierungsmöglichkeiten der deutschen Sprache zu erhalten.

Mit freundlichen Grüßen

Ulrich Werner

P. S. Ist Ihnen auch schon aufgefallen, daß meistens nur noch das schrille Fragewort "wieso" und kaum mehr das wohlklingende "warum" verwendet wird? Es besteht die Gefahr, daß "warum" aus dem Wortschatz verschwindet.

 



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