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Gute Lehre: Kümmer-Offensive an der Uni
Auch Studentennähe kann ein Standortfaktor sein. Ein Besuch an der Universität Duisburg- Essen
Von Martin Spiewak
ZEIT ONLINE 53/2009
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Manchmal müssen gute Ideen lange und weit reisen, bis sie an einem anderen Ort Wirklichkeit werden. Franz Bosbach weiß das gut. Schließlich ist er Historiker. Als er 1989 ein Jahr in Cambridge verbrachte, war er beeindruckt. Die jahrhundertealte Tradition, der intellektuelle Reichtum, die Schönheit der Bauten begeisterten den deutschen Forscher. Besonders aber freute er sich über die Betreuung: Im Tutorium kümmerte sich dort ein Professor um einen Studenten. Was für ein Luxus!, war sein erster Gedanke. Sein zweiter: Wie könnte man so ein System in Deutschland einführen?
Zwanzig Jahre später versucht Bosbach auf die Frage eine Antwort zu geben als Prorektor der Universität Duisburg-Essen (UDE). Als erste deutsche Hochschule hat die Ruhrgebietsuniversität sich verpflichtet, jedem Studenten einen Mentor an die Seite zu stellen. »Wir wollen die Anonymität der Massenuniversität brechen«, sagt Bosbach. Langfristig erhofft sich der Uni-Manager, Studienabbrüche durch die persönliche Bindung an einen Dozenten zu verhindern und die Studienzeit bis zum Examen zu verkürzen. Seit diesem Semester ist das Mentoringprogramm Uni-weit für alle Erstsemester Pflicht. Nach und nach sollen die übrigen der insgesamt 31.000 Studenten folgen.
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