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Sprachliche Unebenheiten im Methusalem-Komplott
Herrn Frank Schirrmacher persönlich F.A.Z. (09.05.2005)

 

 

Sehr geehrter Herr Schirrmacher,

Ihr Buch habe ich (Jahrgang 1927) mit großem Gewinn gelesen. Soweit ich Ihre Darlegungen auf mich beziehen konnte gaben sie mir weiteren Auftrieb, mich weiterhin den vielen Interessen zu widmen, die mich seit meiner Pensionierung vor 14 Jahren aktiv halten. Den ersten Anstoß in diese Richtung gab mir die „Glücksformel“ von Stefan Klein. In meinem Alter, wenn nach Studium, Familiengründung, Hausbau und Beruf weitere „fesselnde“ Ziele fehlen, gab es immer wieder Momente, in denen mich die Frage bedrückte, was soll das alles noch? Auch deshalb habe ich Ihr Buch in meinem Bekanntenkreis bereits mehrmals empfohlen.

Meine Website ist hauptsächlich der deutschen Sprache gewidmet. Das erklärt, warum ich beim Lesen Ihres Buch mit Verwunderung festgestellt habe, daß sogar ein so lesewürdiger und gewandt schreibender und prominenter Autor die selben Sprachfehler macht wie ca. 95 % der Deutschsprechenden.  Z. B. die falsche Mehrzahl für „Wort“, die Verwendung der z. Zt. sehr beliebten Schwammfloskel „davon ausgehen“,  die bedenkliche Benutzung des Suffixes „fähig“ und das falsche Wort „mehrfach“. Letzteres ist in dem Satz „... eine nachwachsende Generation könnte zu einem wachsenden Teil ältere, mehrfach verheiratete Väter haben, die ...“ (S. 88) besonders pikant, da diese Väter alle Bigamisten wären. Das Wort „mehrfach“ steht nämlich für gleichzeitige Ereignisse und Handlungen. Ausführliche Erläuterungen stehen in meiner Homepage. Die Fundstellen für diese und weitere  „Unebenheiten“ nennen ich gern auf Anfrage.

Die genannten Fehler sind übrigens auch in meinem von der F.A.Z am 20. Aug. 2003 veröffentlichten Leserbrief unter „Briefe an den Herausgeber“ erläutert.

Mit freundlichen Grüßen
Ulrich Werner

 



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