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"Kohl beim Wort nehmen" Leserbrief zum Parteispendenskandal an die Süddeutsche Zeitung (31.1.2000)
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Vorbemerkung in der SZ: Kanthers Büro und Privathaus durchsucht, SZ vom 29./30.Januar 2000
München, den 29.01.2000
Zum Partei-„Spenden-Skandal
Mißachtung des mehrmals abgelegten Eides, Verstoß gegen Gesetze, Führen schwarzer Kassen, so verabschiedete sich unser Alt-Einigungs-Europa-Bundeskanzler. Hätte er doch einmal in seiner Doktorarbeit von 1958 geblättert und sie seinem Parteifreund Kanther aufs Nachtkasterl gelegt. Zum Thema „Die politische Entwicklung in der Pfalz und das Wiedererstehen der Parteien nach 1945 schrieb Kohl auf S. 161: „Da in der repräsentativen Demokratie das Schicksal eines ganzen Volkes in hohem Maße von der Qualität und Beschaffenheit der einzelnen Parteien und ihrer Repräsentanten abhängt, hat eine solche zeitgeschichtliche Untersuchung ihre Berechtigung.
Untersuchen ist sicher einfacher als sich der eigenen Erkenntnis entsprechend zu verhalten, offensichtlich sogar auch dann, wenn es um das Schicksal eines ganzen Volkes geht. Warum sollte sich eine Partei auch um die Wähler kümmern? Nach Kohl (S. 109)
„Erschöpft sich die Funktion einer modernen Partei nicht nur in der Aufstellung von Kandidaten für parlamentarische Gremien, sondern richtet sich auch auf die Parteiorganisation selbst, auf ihre Ausformung zu einer handlungsfähigen und dauerhaften Aktions-einheit in den wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Bereichen, in denen sie beheimatet ist.
Da dürfte auch der Leser nach 162 Seiten erschöpft sein und hoffentlich wissen, was er gewählt hat.
Ulrich Werner München
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