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Mehrsprachigkeit & Identität III
 Das Gehirn hat Platz für viele Sprachen

 

Mehrere Sprachen zu beherrschen, ist eine wertvolle Fähigkeit im zusammenwachsenden Europa. Die mehrsprachige Erziehung im frühen Kindesalter bietet Eltern die Chance, diese Fähigkeit ihren Kindern effektiv und schnell zu vermitteln. Doch in den Schulen und Kindergärten dominiert die Einsprachigkeit – es fehlen bilinguale Bildungsangebote.

Es ist ein altes Vorurteil: Mehrsprachigkeit überfordert Kinder und keine Sprache wird richtig gelernt. Doch die aktuelle Forschung belegt das Gegenteil: Kinder, die in jungen Jahren mehrsprachig aufwachsen, sind geistig flexibler und leistungsfähiger in ihrer Wahrnehmung. Bis zum dritten Lebensjahr werden bei Kindern die verschiedenen Sprachen in nur einer Hirnregion „abgespeichert“. Ihr Gehirn arbeitet somit besonders effektiv. Beruhend auf dem Prinzip der Nachahmung lernen Kinder mehrere Sprachen genauso gut und sicher, wie nur eine Einzige. Deshalb sprechen Forscher auch vom „doppelten Erstsprachenerwerb.“

Doch für eine optimale Sprachentwicklung brauchen Kinder feste Sprachregeln. Für binationale Familien empfiehlt es sich, wenn jeder Elternteil in den ersten 4-5 Lebensjahren des Kindes konstant in seiner Muttersprache spricht, z. B. der Vater Türkisch und die Mutter Deutsch. Auch die Unterteilung in eine Familien- und eine Umgebungssprache fördert die Zweisprachigkeit: Zu Hause wird die Erstsprache der Eltern gepflegt, in Kindergarten und Schule lernen die Kinder Deutsch.

Lesen Sie weiter unter "Mehrsprachigkeit"

 



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