Nach einem zehn Jahre langen Ringen um die Reform und die Reform der Reform der deutschen Rechtschreibung gelten ab 1. August 2006, bundeseinheitliche Regeln. Nach Ablauf einer einjährigen Übergangszeit werden die Änderungen in allen Behörden und Schulen verbindlich. Seit 1996 haben "Sachverständige" mit ihrem Ringen um die richtige und vor allem klare Schreibung Lehrer, Schüler, Autoren und alle Schreibenden verunsichert. Die auf die Reform abgestellten Wörterbücher (Duden, Wahrig) tun es weiterhin (Buchbesprechung von Theodor Ickler).
Die Reaktionen:
Deutsche Sprachwelt Ein Denkmal für die Rechtschreibreformer
Erlangen, 1. August 2006 Für die Urheber der Rechtschreibreform hat die DEUTSCHE SPRACHWELT heute ein Internet-Denkmal enthüllt. Anlaß ist die Einführung der neuesten Fassung der Rechtschreibreform am 1. August und der zehnte Geburtstag der Reform. Vor zehn Jahren haben Vertreter Deutschlands, Österreichs, der Schweiz und anderer Staaten die Wiener Absichtserklärung zur Neuregelung der Rechtschreibung unterzeichnet.
Mit ihrer Aktion will die reformkritische Sprachzeitung den Rechtschreibreformern ein Denkmal setzen. In einer Ehrentafel, die laufend ergänzt wird, stellt sie mit charakteristischen Zitaten die Hauptverantwortlichen der Reform vor. ... weiter
Die FAZ telte mit, sie werde aller Voraussicht nach nicht wie geplant zum 1. August auf die neue Rechtschreibung umstellen., sondern als einzige große deutsche Zeitung weiter in der alten Schreibweise erscheinen. Man habe sich, so der Herausgeber Günther Nonnenmacher zum "stern", auf die Zusage von Hans Zehetmair verlassen, den Vorsitzenden des Rates für deutsche Rechtschreibung, wonach die alte Rechtschreibung zum großen Teil gerettet werden könnte. Doch ein Blick in den Duden ("immer noch ein ziemlich schlimmes Ding") habe enttäuscht: Dort würden systematisch die reformierten Schreibweisen bevorzugt; in den entscheidenden Punkten, etwa den Schreibweisen von "gräulich" oder "aufwändig" (beide früher mit "e" statt "ä") seien erwartete Korrekturen ausgeblieben.
Die Wiener Sprachblätter:
Ab heute tritt die x-te Reform der Reform in Kraft. Es war wichtig, daß viel Unsinn zurückgenommen wurde, aber es bleibt leider noch so viel übrig, daß sich die Wiener Sprachblätter nicht umstellen werden.
Wer sich die Haare rauft wegen des schlechten Zustandes der derzeitigen Rechtschreibung, dem sei gesagt: Was dumm ist, kann sich nicht ewig halten.
Ihr Dr. Götz Fischer Schriftleiter der "Wiener Sprachblätter", der Zeitschrift des größten Sprachpflegevereines Österreichs http://homepage.univie.ac.at/goetz.fischer/WienerSprachblaetter.htm 1070 Schottenfeldgasse 95/20 Handruf: 0699-1-944.57.81 DENGLISCH IST DAS ENGLISCH DER DUMMEN
Die Presse
Rechtschreibung: Duden bricht Frieden
Meinung: Rechtschreib-Krieg mit faulem Frieden ANNE-CATHERINE SIMON (Die Presse) 31.07.2006 ´
Sprachbote - Ingo Dedenbach am Dienstag, dem 1. August 2006
Die Riege der Ahnungslosen (KuMiKo) und Deutscher (<< hört, hört!) SprachUNrat haben unsere Sprache hingerichtet und das kleine Manderl (Hansi) aus Bayern (die meisten Bayern können ohnehin kein Deutsch) ist der große Rechtfertiger. Traue keinem Politiker! Nie!
Leser in der FAZ am 31.07.2006:
"Wirrwarr" - Haben einige entscheidungsforsche Leute beim Lesen des Artikels von Heike Schmoll nach der Herausgabe der Wörterbücher den Verstand verloren? Fühlt sich überhaupt noch jemand ..... verantwortlich? Uneinheitliche und widersprüchliche Rechtschreibung .... Anglizimenflut .... Gibt es noch Hoffnung für unser wichtiges Kulturgut?
"Unsäglich" - ... Lehrer sind genauso gelackmeiert wie ihre Schüler. Welchem Wörterbuch (Wahrig oder Duden) sollen sie noch trauen?
Dagegen dafür
Springer stellt um:
Pressemitteilungen Axel Springer stellt Rechtschreibung zum 1. August 2006 Meldung am 28. Juni 2006 Trotz Reform ist Einheitlichkeit der Rechtschreibung angestrebt / Technologie-Partnerschaft mit Dudenverlag
Die Axel Springer AG wird eine reformkonforme Rechtschreibung in ihren Publikationen wie angekündigt bis zum 1. August 2006 umsetzen. Anlaß der Umstellung ist der Beschluß der Kultusministerkonferenz, die Rechtschreibreform entsprechend der Vorschläge des Rats für deutsche Rechtschreibung verbindlich zu ändern. Diese Reform tritt ab dem 1. August dieses Jahres in Kraft. ......... weiter
Rhein-Zeitung am Dienstag, dem 1. August 2006:
Nach Ansicht der rheinland-pfälzischen Bildungsministerin Doris Ahnen (SPD) sei die Rechtschreibreform erfolgreich verwirklicht worden. Auch die neuerlichen Änderungen an der Rechtschreibreform würden ihrer Ansicht nach nicht zur Verwirrung führen. Wörtlich: "Ich bin sicher, dass die Schulen die neuen Festlegungenebenso problemlos umsetzen, wie sie die ursprüngliche Reform seit 1998 umgesetzt haben."
Hierzu meint Ingo Dedenbach im Sprachboten:
Bla Bla Bla ..... Frau Ahnungslos-Ignoranti-KeineSorgen-Sprechblasen-Schwätzerin könnte sich doch mit Frau Erdzicke zusammentun, beide so erfolgreich wie die Rechtschreibreform. Eine Traumtänzerreise gibt es auch zu gewinnen. Eine Phantastin, wie fast alle Politiker in dieser „sauberen Republik.
Der ADAC "Wir geben jetzt dem Duden recht"
Ruth Goblirsch, Stellvertretende Chefredakteurin der Zeitschrift ADACmotorwelt bereitet in der aktuellen Ausgabe (8/2006) die Leser darauf vor, künftig auf Wörter zu stoßen, "deren Schreibweise sich Ihnen seit der Rechtschreibreform anders eingeprägt hatte." Das läge daran, daß jetzt auch die Reform der Reform abgeschlossen sei. In zahlreichen Fällen müsse man sich für eine der zwei zugelassenen Schreibweisen entscheiden. Mit eindeutigen Empfehlungen leiste hier der Duden Hilfestellung. Der ADAC habe sich entschlossen, so Goblirsch, künftig diesen Empfehlungen zu folgen, um in allen Publikationen eine einheitliche Linie einzuhalten.
Der ADAC hat sich also dem Duden, dem Fachorgan für das Zählen von Wörtern, gebeugt, obwohl diese (eindeutigen) Empfehlungen "manchmal unlogisch erscheinen sollten".
Siehe die Buchbesprechung von Theodor Ickler.
Daß die Reform nur für Behördern und Schulen gilt, ist dem ADAC auch entgangen. In Sachen Verkehr und Straßensichert handelt der ADAC wesentlich konsequenter.
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