von Ingo-Wolf Kittel, Augsburg
Der Versuch ist mutig weil gewagt und schon deshalb respektabel, die ebenso faszinierende wie uferlos scheinende Entwicklung in der zeitgenössischen Philosophie, soweit sie sich auf die Hirnforschung stützt oder vielmehr geradezu gestürzt hat, auf wenigen Seiten komprimiert darzustellen. Der Schriftleitung gebührt Dank dafür, diesem Thema Raum gegeben zu haben: es ist ja nicht mehr zu übersehen, dass die Medizin nicht nur im allgemeinen gesellschaftlichen Leben immer mehr Gewicht gewinnt, sondern über zunächst die biogenetische und jetzt neurophysiologische Großforschung auch ins Zentrum des zeitgenössischen Nachdenkens gerückt ist. Für uns Psychiater und Psychotherapeuten beginnt damit 'Philosophie' wieder von größerer Bedeutung zu werden - wie zuletzt in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts.
Allerdings scheinen mir die im Titel des Artikel angesprochenen 'Rätsel' eher dem Artikel anzuhaften als auf Seiten des Gehirn zu liegen. Vieles von diesem Organ ist einfach noch unbekannt und steht genau deswegen zur Erforschung an. Auch Philosophen widmen sich wohl weniger Rätseln, außer vielleicht denen ihrer eigenen Tradition... Der Hinweis der Autoren gilt nämlich allgemein: Philosophie ist nach den entscheidenden Anstößen durch den Mathematiker und Logiker Gottlob Frege Ende des 19. Jahrhunderts und dem nach der Jahrhundertwende wesentlich durch Ludwig Wittgenstein beförderten 'linguistic turn' zusammen mit einer zunehmend wissenschaftsanalytischen Ausrichtung philosophischer Reflexionen im 20. Jahrhundert immer mehr zu dem Bemühen geworden, die begrifflichen und sonstigen sprachlichen, im weitesten Sinn also 'logischen' Voraussetzungen und Grundlagen der Beschreibung wissenschaftlichen Arbeitens in Forschung, Theoriebildung und ihr entsprechenden Datendeutung zu untersuchen; in den letzten Jahrzehnten ist dabei dieses 'wissenschaftliches Denken' selbst immer mehr in den Mittelpunkt der Bemühungen von Philosophen gerückt und diese daher - zunächst unter dem von Rudolf Carnap initiierten Programm einer Naturalisierung des Geistes - wieder mehr zu psychologisierenden Reflexionen genötigt worden, eine Entwicklung, die als mentalistische Wende bezeichnet wird, die Ausbildung einer Philosophy of Mind und sogar die Etablierung einer Cognitive Science zur Folge hatte [11; s.a. 9].
Es dürfte zu verschmerzen sein, dass dieser historische Hintergrund in dem Überblicksartikel nicht kurz skizziert wird. Unverständlich jedoch bleibt, warum selbst das wohl wichtigste und kompetenteste 'neurophilosophische' Werk der letzten Zeit dort unerwähnt bleibt: das umfangreiche Lehrbuch des bereits mit Publikationen zu 'The Idea of Consciousness' und 'History of Synapse' hervorgetretenen australischen Neurophysiologen Max R. Bennett Philosophical Foundations of Neuroscience, das er in Zusammenarbeit mit dem begriffsanalytisch versierten und bis hin zu den neuesten Entwicklungen in der englischsprachigen Philosophie vertrauen Oxforder Philosophen Peter M. S. Hacker vor zwei Jahren publiziert hat [2; s.a, 14]. Bedenken wirft jedoch die Tatsache auf, dass in dem gesamten Artikel nicht einmal irgendwo auch nur angedeutet wird, dass auch hierzulande die Theoriebildung in der Hirnforschung und sich darauf stützender 'Neuro'-Wissenschaften seit langem schon intensiv und vor allem höchst kontrovers diskutiert wird [z.B. 1, 4, 11]. Da könnte kein bloßer Zufall sein, dass seine Autoren ihn eine 'Übersicht' nennen: von übersehen...
In einem anderen Punkt ist der Artikel allerdings regelrecht irreführend: so behaupten sie bemerkenswerter Weise ohne jeden Nachweis... -, "naturwissenschaftliche Erkenntnis" sei, dass "sämtliche psychophysische Phänomene [...] deterministischen Gesetzmäßigkeiten gehorchen"! Historisch und sachlich ist diese Angabe einen schlichte Falschinformation. Philosophiegeschichtlich handelt es sich im Gegenteil um eine These, also nicht einmal um eine Hypothese, aufgrund der Physik schon im griechischen Altertum und damit beinahe zweitausend Jahre vor Aufkommen einer 'naturwissenschaftlich' zu nennenden Forschung in der oberitalienischen Werkstättentradition der Renaissance 'daneben' geriet und zu einer religiösen Glaubenssystemen ähnlichen Metaphysik überhöht wurde. Die Überzeugung von einem durchgehenden Determinismus der Welt ist demnach ebenso alt wie spekulativ, selbst wenn er seit den Zeiten der Stoa von Zeit zu Zeit immer mal wieder selbst von verdienten Wissenschaftlern bekenntnishaft gepredigt wird - vor einem Jahrhundert beispielsweise von Ernst Haeckel, der damals mit dem Nobelpreisträger Wilhelm Ostwald zu diesem Zwecke sogar seinen politisch kämpferischen Monistenbund gründete, während heute gleichgesinnte Forscher zeitgemäß aus bequemen Sesseln heraus in Interviews zu sensationsheischenden 'Frontalangriffen' ansetzen [15]. Die schwerwiegenden Einwände gegen diesen Glauben konnten seine Verfechter in den vergangenen 2500 Jahren noch niemals widerlegen; und schon gar nicht haben sie ihn seinerseits bisher auf irgendeine Weise zu beweisen vermocht.
Nach dem Philosophen Dirk Hartmann verdankt sich auch der Determinismus als Weltanschauung einem schlichten naturalistischen Fehlschluss, genauer: dem zweiten von insgesamt dreien, die diesem Systematiker bekannt sind; er nennt ihn den Fehlschluss der 'ontologischen Hypostasierung' [7]. Auch das dabei eigentlich in Rede stehende 'Kausalprinzip' ist kein - metaphysisch umgedeutetes... - Natur- oder Kausalgesetz. Wissenschaftstheoretisch gesehen handelt es sich vielmehr um eine methodologische Norm bzw. ein methodisch leitendes Forschungsprinzip, das am besten als 'Suchanleitung' aufzufassen ist, wie sie aus der experimentellen Forschung bekannt ist: solche Bedingungen ausfindig zu machen, die als 'ursächlich' für das Auftreten von Ereignissen angesehen werden können genau dann, wenn diese auf das Bestehen oder die Herstellung jener Bedingungen hin mit als hinreichend anzusehender Regelmäßigkeit von selbst 'folgen', so dass der Gesamtvorgang als 'eigengesetzliches' Teilgeschehen in einem kohärenten System verstanden werden kann; andersartig zustande kommende Ereignisse sehen wir ohne Erklärungsansprüche vielleicht als Zufall an, andere als Eigenaktivität autonomer, dann 'Organismen' genannter "organisatorisch geschlossener Systeme" [22] oder aber als 'selbstbestimmtes Handeln' bewusster Menschen. Derartige gut begründete, praktisch erfolgreiche und seit langem deswegen selbst in der Umgangssprache verankerte Unterscheidungen werden lediglich aufgegeben und diese Undifferenziertheit auch noch als 'wissenschaftlich' ausgegeben... -, wenn epistemisch oder gar ontologisierend alles Geschehens 'einfach' als auf dieselbe Weise zustande kommend betrachtet, wenn nicht sogar behauptet wird.
Noch bedenklicher erscheint, dass die ausdrücklich "neuroethische" Fragen aufwerfenden Autoren nicht im entferntesten auch nur andeuten, dass die mittlerweile berühmt gewordenen Experimente von Benjamin Libet [13] vor zwei Jahrzehnten, die schon von ihrer Anlage her nur unter Aufwendung reichlicher Rabulistik als 'Widerlegung' der Existenz(!) der traditionell als 'Willensfreiheit' bezeichneten Fähigkeit zu bewusstem Entscheiden und Handeln deutbar sind, und ihre Weiterführung durch Haggard und Eimer [6], Trevena und Miller [21] oder neuerdings von Herrmann et al. [10] sowie vielleicht noch anderen zur Klärung der neurophysiologisch fassbaren cerebralen Vorgänge bei Willkürbewegungen bis heute ausgesprochen kontrovers diskutiert werden. Ihre Interpretation ist also nicht nur nach wie vor völlig offen. Schon aus logischen Gründen könnten sie auch gar nicht die 'Existenz' von etwas widerlegen und noch weniger zur Beantwortung der Frage beitragen, ob ein Konzept gleich welcher Art sinnvoll oder unsinnig ist. Überdies steht bei empirischen Untersuchungen sowieso 'nur' zur Diskussion, ob ein Konzept auf einen untersuchten Fall 'anwendbar' ist oder nicht.
Bei Kennern bestehen grundsätzliche Zweifel, ob die neurophysiologische Analyse gewollter motorischer Aktionen von ihrer Anlage her überhaupt geeignet ist, die Frage nach Art und Verwirklichung von Willensfreiheit zu beantworten. Psychologisch gesehen wird in den Versuchen von Libet und anderen nämlich allenfalls eine für kurze Zeit eingenommene handlungsrelevante 'Einstellung' und ein ihr konformes Verhalten untersucht, zu dem die jeweilige Vp. 'bereit' sein muss und deswegen 'freiwillig' mitmacht. Das von seinem Entdecker Hans Kornhuber sinnvoller Weise so genannte 'motorische Bereitschaftspotential' dürfte deswegen am ehesten das physiologische Äquivalent für zeitweise vorhandene, also momentane 'Dispositionen' sein und auf reflektorische Verhältnisse hinweisen, die bei der Ideomotorik eine Rolle spielen, wie sie z.B. bei dem bekannten 'Pendeln' zum Tragen kommen sowie vielen anderen im Alltag bekannten Phänomenen des 'spontanen' Mitreagierens, das sogar vegetative Reaktionen einschließen kann. Soweit ich mit meinen begrenzten Möglichkeiten sehe, ist in der gesamten bisherigen Diskussion außerdem ungeklärt bzw. kontrovers geblieben, wie der eigentlich motivationspsychologische Begriff 'wollen' präzise zu fassen sowie für experimentelle Settings vor allem zu operationalisieren ist (insbesondere auch, in welcher Hinsicht individuelles Wollen dabei 'frei' genannt werden kann bzw. wovon es frei ist - etwa von Zwang)! Von Philosophen werden in diese Diskussion hierzu teilweise weit abliegende Konzeptualisierungen mit sogar theologischen Hintergrund [18, 19] eingebracht, so dass sich ein nur von Spezialisten noch überblickbares Gemengengelage ergeben hat, das für den 'unbefangenen Betrachter' eher wie ein Durcheinander aussieht. [s. 8,16]
Viele der Begriffsbildungen, die von den Autoren des Artikels angeführt werden, einschließlich ihrer jeweiligen Ausführungen dazu - genannt seien Neuroontologie, Neuroepistemologie, Neurosemantik und Neurophänomenologie - werfen weitere Fragen auf. Als erstes wäre so etwa zu überlegen, ob der neumodische Usus, rein sprachlich mit der Vorsilbe 'Neuro' neuesten Stand wichtig scheinenden Wissens zu suggerieren, in seiner offenbar inflationären Beliebigkeit nicht regelrecht ad absurdum geführt wird bzw. diese Verdoppelungen recht besehen nicht schlicht unnötig sind, auch wenn sie zu amüsanten Spielchen einladen: 'Ontologie' beispielsweise ist ein anderes Wort für Metaphysik; so könnte spitz unterstellt werden, dass mit 'Neurophilosophie' nur eine neumodische Version alter Metaphysik fröhliche Urständ feiert: als 'Neurometaphysik' oder Hirnmythologie, wie Jaspers dasselbe Denken vor hundert Jahren genannt hat. Einzelheiten aufzugreifen führte zu weit. Auch dass die Autoren in ihren Ausführungen zur Neurophänomenologie just in einer Zeitschrift, die zur Hochzeit phänomenologischen Denkens in der Psychiatrie gegründet wurde, mit keinem Wort auf diese von Karl Jaspers initiiert Tradition auch nur verweisen, sei geschenkt; psychiatriehistorisches Wissen hilft ja sachlich nicht unbedingt weiter. Aber ein Satz wie "Neurophänomenologie nimmt... wie der Name andeutet - den Ausgangspunkt ihrer Überlegungen bei mentalen Phänomenen" (Hervorhebung hinzugefügt), dürfte denn doch nur noch als Zumutung an den gesunden Menschenverstand angesehen werden können - von dadurch aufgeworfenen weiterreichenden Fragen ganz abgesehen.
Noch in ihrer 'Zusammenfassung' folgen die Autoren einer aufreizenden Unsinnigkeit, die sich waghalsiger Metaphorik populärwissenschaftlicher Darstellungen des epistemischen Selbstverständnisses eines bekannten Hirnforschers verdankt, wenn sie nämlich - vielleicht angeregt durch irrlichternde Wendungen von ihm [20] - formulieren, 'das Gehirn' sei Subjekt seiner eigenen Untersuchung! In dem Artikel bleibt diese Volte allerdings die einzige Andeutung darauf, dass unter sprachlich je nach Gesichtspunkt: großzügigen oder nachlässigen Hirnforschern seit langem eine veritable cerebrale Pseudopsychologie üblich ist, nach der das Gehirn fühlt, denkt, entscheidet, kurz: all das machen soll, was Besitzer dieses Organs illusionärer Weise bisher glauben, selbst zu tun - so die Behauptung sprachlich derart forsch konstruierender Forscher [z.B. 17]! Hier ist deutlich zu erkennen, dass es sich bei der Rede vom Gehirn als Agens lediglich um einen Wiedergänger derselben Denkfigur handelt: der alte 'Geist in der Maschine' hat sein Kostüm gewechselt, sich materialisiert und 'incarniert' und taucht nun in Form 'des Gehirns' wieder auf. (Bei Descartes 'wirkte' er nur darin darauf...) [s. 14, 2]
Die Tendenz des Artikels erscheint umso seltsamer, als Im Jahr des Gedenkens an Albert Einsteins annus mirabilis vor 100 Jahren als naturwissenschaftliches Standardwissen 'gefeiert' wird, dass wissenschaftliche Forschungsergebnisse einerseits von den technischen Verfahren und dem methodischen Umgang mit ihnen abhängig bzw. bestimmt sind, die zur Anwendung gebracht werden, so dass sie relativ zu beidem auch zu deuten sind, wie dies in der Physik etwa von der Relativitätstheorie geleistet wird, und andererseits von der exakten Beschreibung der Beobachtungssituationen, wie in der Physik die Autoren der 'Kopenhagener Deutung' der Quantentheorie erkannt haben.
Spätestens seitdem ist 'metaphysisches' Denken jeder Art obsolet und wissenschaftlich zuallererst und vor allem begriffsanalytisch klares bzw. sprachlogisch einwandfreies sowie methodisch geleitetes, also wissenschaftstheoretisch reflektiertes Denken vonnöten. Wie wenig die neurowissenschaftliche Theoriebildung und darauf bauende 'Neurophilosophie' bisher diesen Minimalstandards genügt, wie Bennett und Hacker in ihrem Lehrbuch in stupender Fülle gezeigt habe, ist ebenso bemerkens- wie bedenkenswert.
Dem entspricht in auffälliger Weise die nüchterne Selbsteinschätzung von elf, nach dem Editorial führender Neurowissenschaftler und bedeutender Neurobiologen in einem kürzlich in der Zeitschrift 'Gehirn & Geist' veröffentlichten MANIFEST, nach denen sich die Hirnforschung trotz aller technischer Fortschritte in den letzten Jahrzehnten und der Fülle der neuen damit gewonnenen Daten teilweise noch "auf dem Stand von Jägern und Sammlern" befinde. Für die Leser dieser Zeitschrift haben sie auch ein treffendes Bild für die Herausforderung gefunden, der sie gegenüber stehen: da selbst die aufwendigsten neurophysiologischen Untersuchungstechniken, nämlich die sogar von akademisch gebildeten Laien hoch geschätzten 'bildgebenden' Verfahren bislang nur festzustellen gestatten, "wo in Haufen von Hunderttausenden von Neuronen etwas mehr Energiebedarf herrscht", gleiche ihre Arbeit der, "die Funktionsweise eines Computers zu ergründen, indem man seinen Stromverbrauch misst, während er verschiedene Aufgaben abarbeitet." [3]
Dass die philosophische Reflexion diesem Sachstand gegenüber und dem, den die Autoren in ihrem Artikel schildern, gerade in Deutschland jedoch wesentlich weiter ist, hat Jahre vor Bennett und Hacker der jetzt in Essen lehrende Psychologe und Philosoph Dirk Hartmann demonstriert: in seinem für 'Psychowissenschaften' grundlegenden Werk Philosophische Grundlagen der Psychologie [s. 7], in dem er speziell der hier relevanten Diskussion des traditionellen "Leib-Seele-Problems in der Analytischen Philosophie" einen eigenen Teil seines Buches widmet. Die von ihm entwickelten terminologische Klärungen sind für die neurophysiologische Forschung von elementarer Bedeutung, und zwar dann, wenn in ihr auf wissenschaftliche zuverlässige Weise cerebrale Vorgänge reliabel mit psychischem Geschehen und kognitiven Leistungen methodisch kontrollierbar korreliert werden sollen, die als solche nur 'phänomenologisch'(!), nämlich nur der gezielten und differenzierten psychologischen Explorationen bzw. der disziplinierten Selbstbeobachtung - in traditioneller Sehmetaphorik meist 'Introspektion' genannt -, und somit nur der methodisch genauen Selbstreflexion zugänglich sind.
Darauf beruhende Selbstbeschreibungen haben andere Grundlagen, Eigenarten, Verwendungsweisen und Traditionen, die ihre jeweils spezifischen Sinnzusammenhänge konstituieren, als wissenschaftliche, insbesondere naturwissenschaftliche Darstellungssysteme, die systematisch von Persönlichkeit und Intentionen beteiligter Menschen, als erstes der Forscher selbst absehen oder 'abstrahieren'. In einer praktisch orientieren, aber auf der Grundlage wissenschaftlich gesicherter Erkenntnisse betriebenen Disziplin wie der Medizin - und dort vor allem in Psychiatrie und Psychotherapie - stellt dieser Sachverhalt eine wohl weniger 'neuro'-philosophisch, als vielmehr wissenschaftsmethodisch zu reflektierende, traditionell 'geistig' genannte Herausforderung dar, die in dem Artikel ebenfalls nicht zur Sprache kommt, obwohl ihre Klärung gerade in der heutigen Hirnforschung und wegen ihr dringlicher geworden ist denn je.
Ingo-Wolf Kittel Facharzt für Psychotherapeutische Medizin Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie 86152 Augsburg Frauentorstr. 49 Tel.: 0821 - 349 45 05 iw.kittel@gmx.de Links: http://www.sgipt.org/gesch/kronf.htm http://www.sgipt.org/medppp/krank/iwk1.htm http://www.sgipt.org/sonstig/metaph/glaube/iwk_gl.htm http://www.kirchenkritik.de/archiv/glauben_ohne_glauben.html
Literatur
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9. Hartmann D, Lange R (2000) Ist der erkenntnistheoretische Naturalismus gescheitert? In [12] pp 144-162
10. Herrmann CS, Pauen M, Min BK, Rieger J (i.Vorb.) Analysis of a Choice-Reaction Task Yields a New Interpretation of Libet's Experiment. Nach [16] p 204f
11. Kanterian E (2004) Analytische Philosophie. Campus, Frankfurt-New York
12. Keil G, Schnädelbach H (eds)(2000) Naturalismus - Philosophische Beiträge. Suhrkamp, Frankfurt (stw 1450)
13. Libet B (2004) Haben wir einen freien Willen? In [5] pp 268-289; s.a. [16] p 196-209
14. Mayer H (2003) Ach, das Gehirn. Über einige neue Beiträge zu neurowissenschaftlichen Merkwürdigkeiten. Neue Rundschau 114, 4: 172-180; u.d.T. Ach, das Gehirn - Über einige neue neurowissenschaftliche Publikationen. a. in [5] p 205-217; online: http://www.wissenschaft-online.de/artikel/708104 (s.a. s. Rez. v. [2]: Mythologie des Gehirns Eine Kritik und ein Beispiel. NZZ Int. Ausg. v. Sa./So. 13./14. Sept. 2003 Nr. 212 p 37; online u.a. auf http://www.wissenschaft-online.de/artikel/692630)
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16. Pauen M (2004) Illusion Freiheit? Mögliche und unmögliche Konsequenzen der Hirnforschung. Fischer, Frankfurt
17. Roth G (1997) Das Gehirn und seine Wirklichkeit. Suhrkamp, Frankfurt (stw 1275); neuerdings wiederholt in: Das Problem der Willensfreiheit - Die empirischen Befunde. Information Philosophie 32,5: 14-21; online c/o http://www.information-philosophie.de/geistgehirn.html
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19. Seebaß, G (2003) Wille/Willensfreiheit. In: Theologische Realenzyklopädie Band XXXVI de Gruyter, Berlin und New York, pp 55-73
20. Singer W (2004) Selbsterfahrung und neurobiologische Fremdbeschreibung. DZPhil 52/2 p 235: "...unser Gehirn setzt seine eigenen kognitiven Werkzeuge ein, um sich selbst zu begreifen"; s.a. ds. (2002) Der Beobachter im Gehirn Essays zur Hirnforschung. Suhrkamp, Frankfurt p. 61: "Bei der Erforschung des Gehirns betrachtet sich ein kognitives System im Spiegel seiner selbst." - im Widerspruch ebd. p 42 "Schließlich sind wir es, die Weltbilder entwerfen..."
21. Trevena JA, Miller J (2002) Cortical Movement Preparation before and after a Conscious Decision of Move. Consciousness and Cognition 11:162-190. Nach [15]
22. Ulrich G (1997) Biomedizin. Schattauer, Stuttgart, p VII; s.a. pp 86-120
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