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Speak German. Warum Deutsch manchmal besser ist
Von Wolf Schneider - besprochen von Thomas Paulwitz

Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2008, 192 Seiten, 14,90 Euro (in reformierter
Rechtschreibung)...
Deutsche Sprachwelt AUSGABE 31/08, S. 8
Abdrucke mit freundlicher Genehmigung der DEUTSCHEN SPRACHWELT

 .Sprich deutsch!
Das neue Buch von Wolf Schneider
Von Thomas Paulwitz

Die Kampagnen für die Reinheit der deutschen Sprache sind  weitaus weniger Zeichen einer besonderen Liebe zum schönen und passenden Ausdruck als vielmehr Spielfelder eines nationalen, globalisierungsfeindlichen Ressentiments.“ Dieser Satz, erschienen 2007 in der Süddeutschen Zeitung, gab dem Stilkritiker Wolf Schneider den letzten Anstoß für sein
neuestes Buch „Speak German. Warum
Deutsch manchmal besser ist“.

Obwohl dieser Titel äußerst zurückhaltend
formuliert ist – warum lediglich „manchmal“ besser? –, hat er es in sich. In seiner Übersetzung nimmt der Buchtitel unmittelbar Bezug auf Eduard Engels Verdeutschungswörterbuch „Sprich deutsch! Ein Buch zur Entwelschung“ von 1916.

Handelt es sich hier also um ein trojanisches
Pferd im Kampf gegen die Anglomanie? So scheint es, denn Schneider lobt erst einmal Englisch: „wunderbar einfach“, „von großer
Kürze und Kraft“, „fast auf der ganzen Welt verstanden“, „eine großartige Sprache“. Mit diesem Lobgesang hält sich Schneider jedoch nicht lange auf, und er geht sogleich dazu über, die Vorzüge der deutschen Sprache
herauszustreichen. Überzeugend legt er dar, warum sie mit Fug eine „Weltsprache“ zu nennen ist.

Auf jeden Fall ist es ein mutiges Buch, eine entschiedene Liebeserklärung an die deutsche Sprache. Schneider hat nicht nur zahlreiche Argumente gegen die  Sprachverpanschung zusammengetragen,
sondern auch für Deutsch.



Selbstverständlich weist er dabei ausführlich
auf die „Aktion Lebendiges Deutsch“ hin, die er im Jahr 2006 zusammen mit drei anderen Männern gründete. Seither schlagen die vier
monatlich ein deutsches Wort für einen
überflüssigen Anglizismus vor und bitten um Vorschläge für deutsche Entsprechungen
zu einem ausgewählten Anglizismus.

Leider kommt bei dieser Darstellung zu kurz, daß nicht nur diese vier Männer, sondern eine breite Phalanx von Sprachvereinen und -initiativen schon seit einigen Jahren für die deutsche Sprache kämpft. Zwar werden „Einrichtungen für Sprachkultur“ aufgezählt,
darunter jedoch vor allem Organisationen
wie der Deutsche Sprachrat, die Wiesbadener Gesellschaft für deutsche Sprache und das Mannheimer Institut für deutsche Sprache, die sich bislang wenig rühmlich bis kontraproduktiv im Kampf gegen die Überflutung der deutschen Sprache mit nichtssagendem, verwirrendem, unverständlichem und prahlerischem Denglisch hervorgetan haben. Die Sprachpanscherwahl des Vereins Deutsche Sprache, der „Anglizismenindex“, die DEUTSCHE SPRACHWELT oder der „Tag der
deutschen Sprache“ bleiben zum Beispiel
unerwähnt. Dennoch bietet das Buch allen Freunden der deutschen Sprache eine gute Schützenhilfe.

Wolf Schneider, Speak German.
Warum Deutsch manchmal besser
ist, Rowohlt, Reinbek bei Hamburg
2008, 192 Seiten, 14,90 Euro (in reformierter
Rechtschreibung)...

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