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Sprachwandel & -politik V
 Deutsche Sprache = Männersprache? Vom Versuch einer „Geschlechtsumwandlung“

 

Liebe Leser, Liebe Leserinnen und Leser, nach fast dreißig Jahren Gewöhnung ist die gendersensible Sprache heute für jeden selbstverständlich. Doch die konsequente Umsetzung einer geschlechtergerechten Sprache ist schwerer, als man glaubt oft angenommen. Besonders in Verwaltungstexten, Gesetzen und Behördenformularen erscheint dem Bürger die sprachliche Gleichbehandlung oft umständlich und kompliziert.

„Männer werden immer richtig eingeordnet, Frauen fast nie, denn in unserer Sprache gilt die Regel: 99 Sängerinnen und 1 Sänger sind zusammen 100 Sänger. Futsch sind die 99 Frauen, nicht mehr auffindbar, verschwunden in der Männerschublade“, konstatierte 1990 die Linguistin Luise F. Pusch in ihrem Buch Alle Menschen werden Schwestern.
Bereits seit Ende der 1970er-Jahre wird in Deutschland über die Notwendigkeit einer nicht-sexistischen Sprache diskutiert. Wurzel allen Übels ist das „generische Maskulinum“: Frauen und Männer werden unter der grammatisch männlichen Namensform zusammengefasst. Beispiele: Die Studenten protestieren. Die Parteimitglieder stimmen ab. Die Schülervertreter treffen sich. Frauen sind hier sprachlich inbegriffen, doch laut verschiedener wissenschaftlicher Studien werden sie effektiv weniger wahrgenommen. „Frauen sprachlich sichtbar machen!“ lautete deshalb das Ziel vieler Feministinnen und Linguistinnen. So wurden 1980 die ersten deutschen Richtlinien für einen nicht-sexistischen Sprachgebrauch veröffentlicht. Doch ein Schlag ins Wespennest hätte nicht intensiver sein können. Mit den Richtlinien entbrannten die medialen Debatten: Schreiber/innen beschimpften die Schrägstrich-Verhackstückelungen, Sprachwissenschaftler(innen) fühlten sich so eingeklammert diskriminiert und das Binnen-I, tatsächlich über Jahre erfolgreich, war schließlich nur noch bei den FeministInnen beliebt. Ein Blick zurück zeigt, wie seltsam Sprache mutieren kann, wenn sie neu überdacht werden muss.

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