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Arbeit essen Seele auf Psychische Probleme sind die häufigste Ursache für Berufsunfähigkeit. Auslöser ist oft zu wenig Anerkennung von Vorgesetzten
DIE ZEIT Nr. 38 vom 13.9.2007
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Das Gemeine an der Depression ist, dass sie so schleichend beginnt: Der Anrufbeantworter voll und keine Lust, zurückzurufen. Nicht einschlafen können und vor dem Wecker aufwachen mit dem Gefühl, nicht aus dem Bett zu wollen. Sich nicht zum Sport aufraffen, keine Freude am Essen haben, nicht einmal Lust auf Sex. Jedes Symptom für sich nur eine »Befindlichkeitsstörung«, aber zusammen entwickeln sie einen Sog.
Psychische Probleme sind in Deutschland inzwischen die vierthäufigste Diagnose bei Krankmeldungen. Schon jetzt machen sie den größten Anteil der Fehlzeiten aus. Wer depressiv wird, fällt in der Regel länger aus als jemand, der sich erkältet, einen Nerv eingeklemmt oder ein Bein gebrochen hat. Viele kehren gar nicht in den Beruf zurück: In der aktuellen Statistik der Rentenversicherer sind seelische Krankheiten die häufigste Ursache für Berufsunfähigkeit: Für 27 Prozent der männlichen und 38 Prozent der weiblichen Frührentner war dies der Grund, aufzuhören. Und Auslöser ist immer öfter die Arbeit selbst.
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