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Aufgepasst! Warum auch Erzieherinnen eine akademische Ausbildung brauchen Von Jeannette Otto
DIE ZEIT Nr. 28 vom 06.07.2006
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Professor Stefan Sell erlebt gerade die »anstrengendste Phase« seines Hochschullebens. Er bildet an der Fachhochschule Koblenz Erzieherinnen und Erzieher in einem berufsbegleitenden Studiengang zu Kita-Managern weiter. Direkt aus den Kindergärten kommen seine Studenten in die Hörsäle. Neugierig und wissensdurstig, aber mit einiger Skepsis hören sie sich an, was ihnen der Professor aus dem Reich der Wissenschaften mitzuteilen hat. Und sobald sie merken, dass seine Theorien in ihrer täglichen Praxis nicht umzusetzen sind, protestieren sie. Geht es etwa um das Beobachten von Kindern, das Dokumentieren bestimmter Begabungen oder Auffälligkeiten und das Aufspüren individueller Bildungsbedürfnisse, hört Stefan Sell: Wie soll das funktionieren in einer Gruppe mit 25 Kindern, oft allein? Den Professor schrecken solche Zurufe aus der Wirklichkeit nicht. Er versteht sie als Warnung, die neuen Studiengänge nicht wieder zu theorielastig zu gestalten. Sell denkt dabei an »Fehler der Vergangenheit«, vor allem in der Lehrerausbildung, die auf den Alltag in den Schulen kaum vorbereitete.
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