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Das System weiß alles Eine eigens entwickelte Software unterstützt an der Bielefelder Universität die Organisation der Bachelor- und Masterstudiengänge. Sechs Fragen an die Projektmitarbeiterin Ingrid Tiemann
DIE ZEIT, 21.05.2008 Nr. 22
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Die Zeit: Die meisten Hochschulen setzen auf kommerzielle Campus-Management-Systeme, die Bielefelder Universität dagegen hat ein eigenes »Betriebssystem« für Studium und Lehre entwickelt warum?
Ingrid Tiemann: In den Anfängen vor zehn Jahren ging es uns nur darum, die Kontaktdaten der Universitätsmitarbeiter über das Internet verfügbar zu machen. Mit der Umstellung der Studiengänge auf Bachelor und Master im Jahr 2003 bekam das Projekt dann eine größere Relevanz. Anders als bei Diplom und Magister sind ja für die neuen Abschlüsse, über das gesamte Studium verteilt, viel mehr Leistungen zu erbringen, die verwaltet werden müssen. Dafür gab es keine Software auf dem Markt, die uns zufriedenstellte. Eine Eigenentwicklung versprach schnelle Ergebnisse. Aus dem ursprünglichen Provisorium entwickelte sich dann das heutige Bielefelder Informationssystem (BIS) mit vielen weiteren Funktionen, das sich im Uni-Alltag sehr gut bewährt hat.
Die Zeit: War die Eigenentwicklung nicht teuer?
Tiemann: Nein. Die Kosten für zusätzliche Software haben wir gespart; es sind im Wesentlichen Kosten für Personal und für neue Hardware angefallen. Und auch heute noch sparen wir durch das hauseigene System Geld: Während man bei einer kommerziellen Software weitere Funktionen immer erst in Auftrag geben, diese kaufen und einrichten muss, können wir Neuerungen zügig und kostengünstig selbst entwickeln. Zum Beispiel haben wir gerade wichtige Teile des elektronischen kommentierten Vorlesungsverzeichnisses für internetfähige Handys aufbereitet.
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