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»Das ist Notwehr!« Die Hochschulen entdecken den lokalen Numerus clausus als Waffe gegen die Sparpolitik Von Jan-Martin Wiarda
DIE ZEIT , 25.01.2007 Nr. 05
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Normalerweise ist Margret Wintermantel eine vorsichtige Rednerin. Wenn die Präsidentin der Hochschulrektorenkonferenz eine politisch heikle Frage beantworten soll, zögert sie erst eine Weile und formt ihre Sätze dann mit Bedacht. Nicht so, wenn man sie auf die seit drei Jahren deutschlandweit fallenden Studienanfängerzahlen anspricht. »Das ist Notwehr«, sagt sie prompt. »Wenn der Staat uns nicht genug Geld zur Verfügung stellt, müssen die Hochschulen sich immer mehr abschotten.«
Deutschlands Hochschulrektoren haben genug von der Diplomatie vergangener Jahre. Lange haben sie allenfalls halblaut aufbegehrt, wenn die Politik von ihnen verlangte, immer mehr Studenten aufzunehmen, ohne dafür auch entsprechend mehr Geld zur Verfügung zu stellen. Jetzt aber greifen die Hochschulen zu einer Waffe, die es schon lange gibt, deren wahren Wert die Rektoren doch erst seit ein paar Semestern begriffen haben: dem lokalen Numerus clausus (NC).
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