Auf der Toilette nichts weiter als drei Mädchen.
Okay, die sind halb bekleidet, ihr Job ist es, sich fotografieren zu lassen, wenns sein muss eben auch auf der Toilette. Soweit zur Stimmung auf der Extasia, der größten Erotikmesse der Schweiz.
Eintritt 45 Franken, Spaß und Sex auf 7500 Quadratmetern.
Das Geld ist, wenn man sonst im Leben nichts weiter vorhat, gut angelegt. Die Schweiz hat in allen möglichen Bereichen dazugelernt, was, ist egal, aber professionell ist es. Überall Bodyguards, Ein- und Auslasser, eine Nacktrockband, Striptease, Reizwäsche, Dildos, das ganze Programm. Lecksklaven flutschen durch die Gänge, ein Mädchen ist nackig unter Wasser, Magenbrot wird verkauft, Kelly Trump und Lexington Steel (»Mr. 35 Zentimeter«) werden erwartet. Nichts riecht befremdlich, die Hostessen, die Stripperinnen, alle freundlich, man könnte durchaus einen Familienausflug zur Messe machen, aber wozu?
Für den Spaß und die Volkswirtschaft. Während in Deutschland die obsessive Zurschaustellung von Sexualität eher ein Randgruppenphänomen geworden ist, boomt der Markt in der Schweiz ungebrochen. Zwar ist auch hier das Interesse an käuflichem Sex und Perversionen eher ein Hobby der über 40-Jährigen, dem jungen Menschen ist es sehr unangenehm, über Sex zu reden. Das ist ALT. Die Lust der Schweizer Eltern und Großelterngeneration am glibberigen Abenteuer jedoch ist ungebrochen.
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