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Die Frauen und die Macht Ob Verlegerin Friede Springer, "Emma"-Herausgeberin Alice Schwarzer oder die Gewerkschafterin Ursula Engelen-Kefer: Frauen in Führungspositionen verhalten sich anders als Männer. Von Susanne Gaschke
ZEIT vom 16.11.2006 Nr. 47 S. 4
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Als Ernst Ludwig Kirchners Bild Straßenszene 1913, das in der vergangenen Woche für 34 Millionen Dollar versteigert wurde, Anfang August aus dem Berliner Brücke-Museum abgeholt wurde, da fühlte Magdalena M. Moeller sich nicht mächtig. Nicht wie die einflussreiche, international anerkannte Museumsdirektorin und Expressionismusspezialistin, die sie ist; eine von nur einer Hand voll Frauen, die in Deutschland Hoch- und Weltkultur bewahren, sammeln, pflegen, bewerten und ausstellen. Moeller fühlte sich vielmehr ausgesprochen machtlos.
Der Berliner Senat hatte die Straßenszene in einem Restitutionsverfahren an die Erbin der früheren jüdischen Besitzer, die es 1936 verkauft hatten, zurückgegeben. Umstritten war dabei nicht der moralische Anspruch der Erbin, wohl aber die geschäftstüchtige Begleitung des Verfahrens durch das New Yorker Auktionshaus Christies. Was sie über den Vorgang denkt, darüber sagt die loyale Beamtin Moeller kein einziges Wort.
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