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Eine Klasse für sich Der Deutsche Schulpreis zeichnet fünf Schulen aus, in denen sich die Lehrer nach den Kindern richten Von Reinhard Kahl
ZEIT vom 16.12.2006 Nr. 06/2006
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Ein trüber Dezembermorgen in Dortmund-Nord, einem so genannten Brennpunktviertel. Aber in den Fluren der Grundschule Kleine Kielstraße geht es munter zu. Kinder lassen Luftballons steigen; die herausströmende Luft treibt kleine Propeller an. Die Lehrerin hilft bei der Montage. Andere Kinder lesen oder spielen. Dabei ist es noch nicht einmal acht Uhr.
Der erste und der zweite Jahrgang werden gemeinsam in einer Klasse unterrichtet. Gute Schulen sehen in der Verschiedenheit der Kinder keinen Nachteil. Im Gegenteil: Mit altersgemischten Gruppen versuchen sie diese noch zu verstärken. Die Lehrerinnen und Lehrer erwarten die Kinder bereits im Klassenzimmer. Sie sind wie Gastgeber. Sie haben sich und den Raum vorbereitet, heißen die Kinder willkommen, und die legen sofort los. Fünf nach acht müssen alle da sein. Lehrerin Julia Herdramm stellt jetzt den Kassettenrecorder an. Die Kinder versammeln sich zum Morgenkreis auf Hockern vor der Tafel, die vollständig von Plakaten verdeckt ist. Unter der Überschrift Luft und Wind stehen Fragen wie »Was kann Luft?«.
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