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Erbe und Erziehung Was ist angeboren, wo verstärkt die Umwelt die Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen, Männern und Frauen? Die wichtigsten Ergebnisse der Wissenschaft. Von Birgit Herden
ZEIT Wissen Nr. 27 vom 28.6.2007
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Ist uns der Unterschied in die Wiege gelegt? Denken, fühlen und handeln Jungen von Natur aus anders als Mädchen? Ein große Schar von Neurobiologen und Kognitionspsychologen hat in den vergangenen Jahrzehnten versucht, die eher anekdotenhaften Berichte über Geschlechtsunterschiede wissenschaftlich zu untermauern. Das fällt überraschend schwer: Die Gehirne von Jungen und Mädchen sind zwar anatomisch unterschiedliche, doch zugleich erstaunlich plastische Organe. Alltagsrelevante Unterschiede in der Biologie von Jungen und Mädchen sind ein keineswegs triviales Thema. Gelegentlich muss man sie mit der Lupe suchen.
Die Gene
Einen biologischen Unterschied zwischen Junge und Mädchen gibt es von dem Augenblick an, da sich Samen- und Eizelle vereinigen: Weibliche Embryonen enthalten zwei X-Chromosomen, männliche Embryonen ein X-und ein Y-Chromosom. Entscheidend für das Geschlecht ist das sogenannte SRY-Gen, die sex-determining region Y. Sie enthält die Bauanleitung für einen Eiweißstoff, der in der frühen Embryonalentwicklung die Entwicklung der Hoden auslöst. Die bilden ab der neunten Schwangerschaftswoche das Hormon Testosteron, das die Ausbildung der sonstigen Geschlechtsmerkmale steuert.
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