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Gehirn - Geist / Gehirn u. Geist ZEIT / 2008/6 / T.'Es gibt immer eine Chance'
 

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"Es gibt immer eine Chance"
 Wie können Elisabeth F. und ihre Kinder, jahrelang im Keller gefangen gehalten und mehrfach schwer traumatisiert, in ein normales Leben zurückfinden? Ein Interview mit dem Psychiater Ernst Berger

ZEIT online  2.5.2008

Er ist einer der bekanntesten Kinderschützer Österreichs und hat zahlreichen Kindern und Jugendlichen nach traumatischen Erlebnissen geholfen: Ernst Berger, Facharzt für Psychiatrie und Neurologie in Wien. Berger hat Maria K. therapiert, eine 23-jährige Frau, die von ihren Adoptiveltern über Jahre hinweg gequält, misshandelt und in eine von außen verriegelte kleine Holzkiste gesperrt worden war. Er gehörte auch zu den Betreuern Natascha Kampuschs. Im Gespräch mit ZEIT online erklärt Berger, weshalb die Opfer des Dramas in Amstetten die Chance auf ein normales Leben haben und wieso Kinder in Österreich immer noch zu wenige Rechte besitzen.

ZEIT online: Im Inzest-Fall von Amstetten sind Psychiater und Therapeuten mit Menschen konfrontiert, die jahre- und jahrzehntelang isoliert waren, Schlimmes erlebten und zum Teil jetzt zum ersten Mal mit fremden Personen Kontakt haben. Wie kann man diesen Menschen helfen? Wie baut man Vertrauen zu jemandem auf, der Zeit seines Lebens isoliert war?

Ernst Berger: Es ist natürlich möglich, Vertrauen zu Menschen zu gewinnen, die prinzipiell kein Vertrauen haben. Das ist eine Frage psychotherapeutischer Technik. Nun geht es eben um das therapeutische Aufarbeiten des Erlebten unter professioneller Begleitung. Bei so einer Therapie kann man im gesamten Repertoire der Kinder- und Jugendpsychotherapie suchen, welcher Zugang am besten geeignet ist. Das reicht vom kindlichen Spiel über Märchenthemen oder Zeichnen bis hin zum gemeinsamem Fantasieren, all das wären mögliche Zugänge.

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