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Exzellenz ohne Spektakel Warum die medizinische Fakultät Lübeck beim CHE-Hochschulranking so gut abschneidet Von Achim Wüsthof
DIE ZEIT Nr. 29 vom 13.07.2006
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Als der Anatomieprofessor Jürgen Westermann vor fünf Jahren nach Lübeck kam, machte er sich zunächst unbeliebt: Er führte wöchentliche Testate ein, bei denen die Studierenden Muskeln, Nerven, Knochen oder Blutgefäße an den präparierten Leichen sehr genau kennen müssen. Viele Studenten beschwerten sich, doch mittlerweile glauben die künftigen Ärzte, dass sie dadurch besser auf die entscheidenden Prüfungen vorbereitet sind. Sie merken auch, dass es nicht um stures Auswendiglernen geht, sondern um das Verstehen von Zusammenhängen. »Die Gesäßregion ist vielleicht etwas langweilig«, sagt Westermann. »Doch es wird spannend, wenn die Studierenden zunächst die Muskeln und Nerven präparieren, dann ein Kliniker kommt, ihnen etwas über eine Hüftprothese erzählt und sie sich schließlich gegenseitig eine Spritze in den Po geben.«
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