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Falscher Verdacht Die deutsche Pisa-Studie ist nicht verwirrend, wie Klaus Klemm behauptet, sondern klar und präzise. Unklarheit stiften andere
DIE ZEIT, 29.05.2008 Nr. 23
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Klaus Klemms Kritik ist ernst zu nehmen, ist er doch durch sein Mitwirken im wissenschaftlichen Beirat von Pisa mit der Studie vertraut. In der Sache jedoch geht seine Kritik in wesentlichen Teilen zumindest am deutschen Teil der Pisa-Untersuchung vorbei.
Klemm bemängelt, dass in den Pisa-Studien nicht genau begründet werde, welche Schüler zur sogenannten Risikogruppe gehörten, und dass die Zuordnung überdies von Studie zu Studie wechsele. Hier hat Klemm unsere Berichte nicht genau gelesen. Pisa 2000, die erste Pisa-Studie, hat mit dem Begriff der Risikogruppe erstmals auf ein skandalöses Problem des deutschen Schulsystems aufmerksam gemacht: Ein erheblicher Anteil der 15-Jährigen erreicht in den Basisqualifikationen Lesen und Mathematik nicht das Bildungsminimum, das für selbstständiges Weiterlernen und das Erlernen eines zukunftsfähigen Berufs vorausgesetzt wird. Damit erfüllt die Schule eine elementare Qualifikationsaufgabe nur unzureichend.
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