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Geborene Lerner Matthias Hofmann unterrichtet an einer freien Schule, wo Kinder ohne Druck lernen zu ihrem Wohl und der Freude ihrer Lehrer. Von Susanne Simon
ZEIT Online vom 11.01.2007
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„An einer freien Schule gibt es keine Lehrer. Ich bin dort Lernbegleiter, gelegentlich Lernberater, sagt Matthias Hofmann, ein 32-jähriger Erziehungswissenschaftler und Diplompädagoge. An der freien Schule in Marburg hatte er eine 7-Tage-Woche. Jetzt, in Berlin, hat er die Arbeitsstunden noch nicht gezählt. Sein Gesicht ist recht blass, aber er lächelt entspannt: „Ich habe eine hohe Arbeitszufriedenheit. Oft gehe ich glücklich nach Hause. Er rührt bedächtig in seiner heißen Schokolade. „Kinder brauchen keinen Erwachsenen, der vorne steht und ihnen die Welt erklärt, sondern gute Räume und ansprechbare Erwachsene, die sie beim Lernen unterstützen. Ein Kind lernt nicht laufen, weil ihnen das jemand theoretisch, mithilfe eines Schaubilds oder Animationsfilms zeigt. Es lernt laufen, weil es die Welt entdecken will. Von daher könnte man Kinder als geborene Lerner bezeichnen. Ich belehre also nicht, sondern sitze neben ihnen oder am Rand, beobachtend, auf Wunsch begleitend und unterstützend. Bei uns wählt das Kind einen Gruppenraum mit dazugehörendem Erwachsenen, dort hat es seinen Schreibtisch. Mit dem Erwachsenen seiner Gruppe lotet es im Gespräch einen Tages- oder Wochenplan aus. Genauso organisiert das Kind Lernpartnerschaften mit anderen Lernbegleitern im Haus.
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