Das ist seine Chance, und er weiß, sie kommt nicht wieder. Janos Kamel steht im Innenhof des alten Fabrikgebäudes, um ihn herum wirbeln bunte Blätter, doch er sieht sie nicht. Er erzählt von seiner Zukunft, wie er sie sich vorstellt, atemlos erzählt er, dabei kriegt er normalerweise kaum den Mund auf. Er schwärmt von einem Leben als Manager in einem großen Hotel, vielleicht ja in Ägypten, wäre doch toll, da kommt sein Vater her.
Das Bemerkenswerteste an seinen Plänen ist, dass er wieder welche hat. Vorbei die Zeit der zerplatzten Hoffnungen mit dem immergleichen Gefühl, nicht gebraucht zu werden. Seit drei Wochen hat Janos einen Ausbildungsplatz hier im öffentlich geförderten BildungsWerk Kreuzberg, nach fünf Jahren und Hunderten von Bewerbungen. »Ich war kurz davor, mit dem Bewerben aufzuhören«, sagt er. »Endgültig.«