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Gymnasium im Aufruhr Durch die Einführung der Primarschule sehen Hamburger Eltern die humanistische Bildung untergehen
DIE ZEIT, 12.06.2008 Nr. 25
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Kinder laufen durcheinander, ein Lärm, wie er nur durch Schulkorridore hallt. Mütter, Väter, auch Großeltern sind heute Abend gekommen, um den großen Auftritt ihrer Kleinen zu sehen: Gleich beginnt das Sommerkonzert im Johanneum, dem traditionsreichsten humanistischen Gymnasium der Hansestadt.
Dr. Uwe Reimer wird diese Gelegenheit nutzen. Der Schulleiter, den hier niemand ohne seinen Titel nennt, begrüßt einzelne Gäste mit festem Händedruck. Ein kleiner, schlanker Mann, der in dem wartenden Durcheinander eine überlegene Ruhe ausstrahlt. Doch der Daumen knibbelt beständig am Zeigefinger seiner rechten Hand. Gleich, wenn die Aula bis auf den letzten Holzstuhl besetzt ist und das Unterstufenorchester den ersten Applaus bekommen hat, wird er nach vorn gehen, um es laut zu sagen: dass er alles andere als gelassen sei.
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