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Krank ohne Rhythmus Schlaf allein reicht nicht: Die biologische Uhr will ihn nachts, sonst schaden wir unserem Körper. In einer fast zeitlosen Gesellschaft kann das böse Folgen haben. Ein Bericht vom europäischen Wissenschaftsforum in München Von Kathrin Zinkant
DIE ZEIT online 17.7.2006 - 15:45 Uhr
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Nehmen wir Maria. Maria wohnt in Berlin, und normalerweise würde sie morgens um zehn Uhr aufstehen. Wenn sie dürfte. Doch ihr Büro kooperiert mit Moskau, da ist es um zehn schon Mittag, und deswegen muss Maria jeden morgen früh raus. Sie findet das normal, auch wenn's jeden Tag eine Qual ist. Andere müssen das auch.
Manchen Forscher graben sich die Sorgenfalten in die Stirn, wenn sie diesen Lebenswandel betrachten. Denn Maria lebt gegen ihre biologische Uhr und damit gegen einen 24-Stunden-Rhythmus, den die Natur ihr unerbittlich aufgezwungen hat. "Zirkadiane Uhren kontrollieren das Leben aller Lebenwesen - auch wenn der Mensch immer glaubt, er stehe darüber", sagt Till Roenneberg von der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Und Martha Merrow von der Universität im holländischen Groningen ergänzt: "Diese Uhr ist ubiquitär und sie ist uns angeboren. Sie dominiert alles: unsere Gene wie unsere Eiweiße, die Einzeller wie die Menschen."
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