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Lektionen am Netz Studenten der US-Eliteuniversität Stanford geben Schülern aus dem benachbarten Problemviertel Nachhilfe und ködern die Kleinen mit Tennistraining Von Christine Brinck
DIE ZEIT Nr. 25 vom 16.06.2005
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Seit dem vierten Schuljahr hatte Irene Guerra davon geträumt, eines Tages in Stanford zu studieren. Ein dreister Wunsch, denn Irene wohnte in East Palo Alto, auf der falschen Seite der Gleise, wie man hier sagt. Schüler in »East« brechen eher die Schule ab, kriegen ein Kind oder verlieren sich in Drogen, als dass sie den Weg in die kalifornische Elitehochschule in Palo Alto finden. Dass Irene Guerra es 2003 dennoch geschafft hat, liegt nicht nur an der Unterstützung durch ihre Eltern, sondern vor allem an EPATT.
East Palo Alto Tennis and Tutoring wurde vor 16 Jahren als Tennis-Sommercamp für benachteiligte Kinder in dem hauptsächlich von Latinos bewohnten Vorort gegründet. Zwei Jahre später kam der akademische Teil dazu, die tägliche Nachhilfe. 1995 zeichnete der Tennisverband ATP East Palo Alto Tennis and Tutoring als eines der zehn besten Tennisprogramme für Großstadtkinder aus. Seit 1997 ist EPATT bei der Stanford University angesiedelt und im dortigen Tenniszentrum untergebracht. Etwa 100 Schüler erhalten hier von 130 Freiwilligen, zumeist Stanford-Studenten, Nachhilfe und Tennisstunden, weitere 100 Schüler stehen auf der Warteliste.
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