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Macht Musik! Wer ein Instrument lernt, kommt besser durchs Leben. Aber warum nur weiß unsere Gesellschaft das Glück des Musizierens nicht mehr zu schätzen? Von Sarah Schelp
DIE ZEIT, 30.11.2006 Nr. 49
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Musikhören ist die liebste Freizeitbeschäftigung der 12- bis 25-Jährigen, so steht es in der Shell-Studie, die die Interessen und das Wertebewusstsein junger Menschen untersucht. Überall tragen sie Musik mit sich herum, die Kopfhörerknöpfe im Ohr und den MP3-Player in der Jackentasche. Doch merkwürdig: In der Schule ist Musik kein Lieblingsfach. Weit hinten rangiert es in der Wertschätzung der Schüler. Ein Laberfach. Nicht so wichtig. Viele Schüler wissen gar nicht, wie guter Musikunterricht sein könnte. An den Grundschulen in Deutschland fallen nach Erhebungen des Verbands Deutscher Schulmusiker 82 Prozent der Musikstunden aus oder werden von fachfremden Lehrern gegeben. Manchmal müssen Mütter mit Gitarrenkenntnissen einspringen, damit die Kinder ein paar Lieder lernen. An den Haupt- und Realschulen liegt die Ausfallquote bei 63 Prozent und an Gymnasien bei 36 Prozent. Musik läuft eben nur nebenher. Sie droht aus dem Bildungsbewusstsein unserer Gesellschaft zu verschwinden unter der Dauerbeschallung der MP3-Player.
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