Sie haben in einer Pisa-Zusatzstudie herausgefunden, dass 40 Prozent der Schüler in der zehnten Klasse nach einem Jahr nichts in Mathematik dazugelernt haben. In den Naturwissenschaften ist die Zahl noch höher. Hat Sie das überrascht?
Ja, denn ich gehe davon aus, dass ein Jahr Unterricht etwas bringen sollte.
Könnte es am Alter liegen? In der Pubertät setzt man halt andere Prioritäten.
Für viele geht es hier um den mittleren Abschluss. Und naiv sind unsere 15- und 16-Jährigen heute ja nicht mehr. Offensichtlich wissen sie, dass man nicht unbedingt die Mathematik verstehen muss, um einen Abschluss zu bekommen.
Wo sehen Sie die Ursache für das schlechte Ergebnis?
In einem Unterricht, der noch immer Routinen und schematisches Arbeiten betont. Wir unterrichten mit hohem Anspruch, nehmen viel Stoff durch und freuen uns, dass die Klassenarbeiten am Ende zufriedenstellend erledigt werden. Dass wir uns dabei in die Tasche lügen, zeigt sich bei Tests, die erfassen, was an Wissen und Verständnis tatsächlich erhalten bleibt. Das Lernen in der Schule ist kurzfristig angelegt und bleibt oberflächlich.
Sie haben den Unterricht unter die Lupe genommen. Wo bringt
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