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Therapie extrem Wer an der derzeit erfolgreichsten Entwöhnungskur für Alkoholabhängige teilnimmt, muss auf einiges gefasst sein. Manchmal ruft der Arzt den Chef an. Oder er kommt nach Hause und kriecht unters Bett Von Marieke Degen
ZEIT vom 18.05.2006
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Wolfgang R. kann sich nicht daran erinnern, wie er in die Klinik gekommen ist. 52 Jahre war der Hochschuldozent alt, als er im Hörsaal zusammenbrach. Er trank jeden Abend drei Flaschen Wein. Die Ärzte gaben ihm keine vier Wochen mehr.
Ursel V. wollte Schluss machen. Hepatitis C und Alkohol hatten ihre Leber ruiniert, für eine Transplantation hätte sie trocken werden müssen. Doch ohne ein Glas Wodka, erzählt sie, konnte sie morgens nicht einmal aufstehen. Sie spülte eine Packung Schlaftabletten mit Wodka runter und schleppte sich dann doch irgendwie zu einem Taxi. Dort sagte sie nur: »Auf die Neun, bitte, ich habe Tabletten genommen.« Da sei der Taxifahrer losgerast.
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