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Trostlos wie im Mittelalter Schmerzpatienten finden viel zu selten die richtige Hilfe. Ein Kommentar zum Beginn des Schmerzkongresses in Berlin. Von Astrid Viciano
DIE ZEIT, 12.10.2006 Nr. 42
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Es ist wie die Reise in einer Zeitmaschine: Ein Blick auf den Stand der Schmerztherapie in Deutschland und schon wähnt man sich im Mittelalter. Die Versorgung von Menschen mit chronischen Schmerzen ist desolat. Zwar gibt es gut wirksame Medikamente, doch in Deutschland müssen Schmerzpatienten ihr Leid viel zu lange ertragen. Im Durchschnitt vergehen fünf Jahre, bis sie eine richtige Schmerztherapie erhalten.
Das ist viel zu spät. Bis dahin hat sich die Pein längst fest ins Schmerzgedächtnis eingebrannt, ist der Schmerz nicht mehr das Symptom eines anderen Leidens, sondern selbst zu einer Krankheit geworden. »Die Fortschritte in der Therapie kommen beim Patienten nicht an«, klagen die Spezialisten auf dem Deutschen Schmerzkongress, der gerade in Berlin begonnen hat. Um ihre Interessen besser durchzusetzen, haben sie nun die Gründung des Berufsverbands der Schmerztherapeuten beschlossen.
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