|
|
Was wird aus den Kindern? Der Bildungsforscher Rainer Lehmann testete neun Jahre lang die Leistungen Hamburger Schüler. Ein Bilanzgespräch
DIE ZEIT 18.01.2007 Nr. 04
|
|
DIE ZEIT: In der Schulstudie Lau haben Sie über neun Jahre hinweg die Mathe- und Englischkenntnisse aller Hamburger Schüler eines Jahrgangs getestet. Sie begannen Mitte der neunziger Jahre mit den Fünftklässlern und überprüften dieselben Schüler alle zwei Jahre erneut, zuletzt 2004 kurz vor ihrem Abitur. So entstand eine Längsschnittstudie mit großer Kontinuität worin lagen die wichtigsten Erkenntnisse?
Rainer Lehmann: Eine wesentliche Erkenntnis der Studie lag gerade in der Diskontinuität vieler individueller Bildungsbiografien. Etliche Jugendliche bleiben zwischendurch sitzen oder noch schlimmer verlassen die Hauptschule ohne ordentlichen Abschluss, verschwinden spurlos aus dem Schulsystem. Ob sie irgendwo inoffiziell einen Job annehmen oder in ihre Herkunftsländer zurückgehen, wir wissen es nicht. Das war das erste alarmierende Ergebnis. Umgekehrt gibt es nach dem Übergang in die Berufsschulen einen erheblichen Zustrom aus anderen Bundesländern. Nur ein kleiner Anteil der Schüler ist von Anfang bis Ende in der Untersuchung verblieben.
Zum Artikel
Interview: Jan-Martin Wiarda
Rainer Lehmann, 62, ist Professor für Erziehungswissenschaft an der Humboldt-Universität Berlin
|
|
|
|
|
| |
|