Wer hilft, prahlt
 Kritiker hatten die spektakulären Aktionen edler Helfer immer in Verdacht.

DIE ZEIT Nr. 35 vom 23.8.2007

Der Rockstar, der die Erlöse eines Konzerts armen Negerkindern schenkt, frönt demselben Egoismus wie der Gernegroß im dicken Range Rover. Eine Studie im Journal of Personality and Social Psychology stellt den Argwohn jetzt auf ein evolutionsbiologisches Fundament. Sowohl Nächstenliebe als auch Prestigekonsum lassen sich demnach ähnlich der Pfauenbalz als kostspielige Zurschaustellung erklären. Während eines Tests in erotische Gemütslage versetzte Probanden neigten zu geschlechtsspezifischer Großtuerei. Fazit: Männer prahlen gern mit Besitzstand, Frauen engagieren sich für humanitäre Zwecke.

Die guten Taten sind also beileibe kein Beweis für feminine Überlegenheit. Vielmehr sind sie Bestandteil der weiblichen Strategie zum Partnerfang. Erotisch deaktivierte Frauen verspüren genauso wenig Lust zum Edelmut wie ein schlapper Mann zum extravaganten Geldausgeben. Damit erhalten alte Weisheiten eine wissenschaftliche Grundlage: Das mitfühlende Frauenherz gewinnt den besten Mann - Geld lockt das Weib.

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