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Zärtlich, aber stark Die Elternmodelle von früher taugen nicht mehr. Männer müssen sich als Väter neu definieren. Ein Gespräch mit dem Kinderpsychiater Peter Riedesser
DIE ZEIT Nr. 28 vom 06.07.2006
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DIE ZEIT: Stellen Sie sich vor, das Büro des Bundespräsidenten riefe an und bäte Sie um drei Stichworte für einen Vortrag Horst Köhlers zum Thema Väter. Was würden Sie auf den Zettel schreiben?
Peter Riedesser: Erstens: Es gilt, sich von alten Vaterklischees zu lösen und Karriere neu zu definieren. Zweitens: Der Vater hat von Anbeginn eine eigenständige Beziehung zum Kind. Er soll nicht nur als Außenstehender die Beziehung zwischen Mutter und Kind unterstützen. Der Vater ist Vorbild und Identifikationsfigur für den Jungen, und für das Mädchen ist er der erste männliche Mensch, von dem es sich ermutigt oder abgewiesen fühlt. Drittens: Die gemeinsame Verantwortung für gelingende Eltern-Kind-Beziehungen ist die zentrale Zukunftsfrage unserer Gesellschaft. Wenn der Umbruch zu einer veränderten Väterlichkeit misslingt, werden wir einen weiteren Anstieg der Sozialkosten erleben und wirtschaftliche Probleme bekommen.
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