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Über 50 Jahre Einsatz für die Deutsche Sprache

"Deutschmäßig“ ist die SZ manchmal mäßig!
Leserbrief im Jahre 1961

 

Seit meinem ersten Leserbrief zum Thema Deutsche Sprache im Jahr 1961 schrieb ich etliche hundert Leserbriefe, auch an die Abendzeitung in München, die ZEIT und den SPIEGEL, immer wegen derselben Fehler  aus einem Dutzend von Wörtern. Spitzenreiter im Falschgebrauch war und ist auch im Jahr 2013  das Wort mehrfach, dessen bedeutung besonders im Vergleich zu "mehrmals" immernoch nicht bekannt oder verstanden ist oder einfach ignoriert wird.  Anfangs bezog ich mich auf eine Liste, worin die kritisch angesprochenen Wörter angekreuzt waren. Seit 10 Jahren verweise ich auf meine Webseite zur Deutschen Sprache. Darin erläutere ich die Feinheiten der Sprache mit der Bitte um  klares und eindeutiges Deutsch.

Die deutsche Sprache und ihr unbedachter Gebrauch in Wort und Schrift hatte schon während meiner Tätigkeit im Deutschen Patentamt (1961 bis 1991) meine kritische Aufmerksamkeit erregt.

Die Tätigkeit eines Prüfers im Deutschen Patentamt (DPA, jetzt DPMA) besteht darin, die vom Erfinder offenbarte Erfindung zu prüfen, ob sie neu, gewerblich verwertbar und erfinderisch ist. Treffen alle Voraussetzungen zu, wird das Patent erteilt. Der Gegenstand des erteilten Patents muß in der Patentschrift, insb. in den Patentansprüchen verständlich und eindeutig angegeben werden. Neben meinem Fachwissen war dabei die Sprache das wichtigste Werkzeug und oft die Voraussetzung dafür, klare Rechtsverhältnisse zu schaffen, um dem Patentinhaber und den von der Erfindung Betroffenen kostenintensive Auslegungs- und Verletzungsstreitigkeiten sowie Nichtigkeitsklagen wegen mehrdeutiger Formulierungen und Ausdrücke in der Patentschrift zu ersparen.

Der Umgang mit der Sprache, das Aus- und Verwerten der Bedeutung einzelner Wörter und Begriffe zum Unterscheiden sich ähnelnder Gegenstände von einander beim Abgrenzen des Neuen (der Erfindung) gegen das bereits Bekannte (Stand der Technik) zwangen mich, die Ausdruckskraft und die Differenzierungsmöglichkeiten der Sprache weitgehend auszunutzen. Ich mußte dabei allerdings mit Bedauern feststellen, daß einige Wörter und Begriffe wegen ihres bedenkenlosen falschen Gebrauchs in der Umgangssprache und der leichtfertigen Legalisierung in den Wörterbüchern, besonders im bekanntesten Wörterbuch, dem Duden, nahezu unbrauchbar waren, um einen technischen Sachverhalt eindeutig zu kennzeichnen.

Während dieser Zeit habe ich eine Institution vermißt, die nicht nur wie der Duden dem "Volk aufs Maul schaut", um die Sprache zu dokumentieren, sondern die auch intensive Sprachaufklärung und -pflege betreibt. Trotz der zahlreichen Veröffentlichungen des Duden und seiner Eigenwerbung als "Sachverwalter der deutschen Sprache" konnte ich ebenso wie sprachbewußte Prüferkollegen im DPA auf häufig wiederkehrende spezielle Fragen vom Duden und seiner "Sprachberatung" keine befriedigenden Antworten erhalten. Bei meinen Recherchen in Wörter- und Grammatikbüchern des Duden seit 1934 stieß ich auf Widersprüche, die nur dadurch erklärbar sind, daß dem Duden Klarheit und Ausdruckskraft der Sprache gleichgültig sind. Er widmet sich fast ausschließlich dem Zählen und Dokumentieren der gesprochenen und geschriebenen Wörter und gibt dazu jeweils eine Erläuterung, die teilweise sogar den von ihm dokumentierten Grammatikregeln widerspricht oder sogar unsinnig ist. Sein großer Anteil am Verfall der deutschen Sprache ist offenkundig.

Deshalb schrieb ich im Jahre 2001 einen Offenen Brief an den Duden, der unbeantwortet geblieben ist.

In der zunehmenden Ausbreitung und Benutzung des Internets sah ich eine gute Möglichkeit, auf die Schlampereien, die nichtssagenden Floskeln, Sprechblasen und Sprachverhunzungen in der Umgangssprache hinzuweisen. Ich wollte und möchte viele Menschen erreichen und ermuntern, sich im täglichen Umgang miteinander klar und verständlich auszudrücken.

 



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