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Sprache / Rechtschreibreform / Unruhephase statt Rechtschreibfriede
 

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Unruhephase statt Rechtschreibfriede
 Leserbrief von Dr. Maria Theresia Rolland, Bonn
mitgeteilr von Günter Schmickler

General-Anzeiger Bonn, Ausgabe vom 12. Februar 2007
VRS Forum: Aktionen: 12. Feb. 2007

 

Bekanntlich widersprechen sich die ab 1. August 2006 für die Schulen geltenden Rechtschreibwörterbücher von Duden und Wahrig in zahlreichen Schreibungen. Seit 1. Januar verwenden die Frankfurter Allgemeine Zeitung, die Süddeutsche Zeitung sowie der Spiegel eine eigene Hausorthographie. Ab 1. August wollen die 13 Nachrichtenagenturen mit der Verwendung einer weiteren Hausorthographie folgen. Was werden die übrigen Zeitungen mit ihren eigenen Texten machen? Während die drei genannten Medien und die 13 Agenturen sich weitgehend an die herkömmlichen Schreibungen halten wollen, soweit sie vom Rat für deutsche Rechtschreibung auf dem Gebiet der Getrennt- und Zusammenschreibung wiederhergestellt sind, ist es gerade der Duden, der in zahlreichen Fällen die Falschschreibungen empfiehlt. Aufgrund dieser Fakten herrscht keineswegs „Rechtschreibfriede“, sondern lediglich eine neue „Unruhephase“. Als angebliche Variantenschreibungen stehen in den Wörterbüchern richtige und falsche Schreibungen nebeneinander. Wer will sich denn bei den vielen Beliebigkeitsschreibungen auskennen? Aus diesem Dilemma gibt es nur einen guten Ausweg. Es gibt nämlich noch die sachgerechte und damit sprachlich korrekte herkömmliche Schreibung, die 80 Prozent der Bevölkerung ohnehin pflegen, die alle bedeutenden Dichter und Denker verwenden und die – weil die den sprachimmanenten Gesetzmäßigkeiten entspricht – allein Zukunft hat.

 



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