Ponkie schrieb über das Großmaul-Jahr des deutschen Selbstlobs 2006, Sie nannte die Ausdrücke „deutscher Papst, „deutscher Fußball, „deutscher Aufschwung, „deutsche gute Laune Sprachknaller, die zum Kriegsschauplatz oder zum Wellness-Park wurden, taumelnd zwischen läppischen Symbol-Schlachten wie dem "Karikaturenstreit" der Religions-Hysteriker und der WM-Euphorie der Deutschland-Romantiker, die über "Deutschland, ein Sommermärchen" jauchzten und vor Begeisterung unentwegt über den Bildschirm sabberten.
Weitere Wortschöpfungen und Begriffe aus der Feder von Ponkie:
Rüpelwörter, Mentalitäts-Ramschkiste, WM-Fassadenpflege, Hausmacher-Rülpser, Freisetzung lästiger Arbeitnehmer, Stinkstiefel mit Luftverschmutzungs-Rechten, Wirtschafts-Heuschrecken, Humankapital, Prekariat als Totschlag-Wort des Jahres, Oberschicht-Gewinner, Generation Praktikum, Event-Manager, Fitness-Rentner.
Abschließend meint sie:
Für alle aber gelten "Spaß" und "Genuß" als höchstes Gut (daher auch der "Genuß-Katholizismus" im BR bei Papstbesuchen). Wer die Wörter "Reformstau", '"Sozialabbau" und "durchregieren" ohne Kollateralschaden überstanden hat, hat sich 2006 willig auf "Spaß" und "Gute-Laune" umpolen lassen, auch wenn der Bayern-Schuß auf den Bären Bruno eine Sauerei war. Aber es rächt sich alles: In Fürth wurde zur Strafe die Stoiber-Jagd eröffnet.
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