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Von daher macht das Minus Sinn
Zu den ausdrücken "von daher" und "nicht wirklich"

Aus "Löwenmauls Tagebücher" vom  20.2.2008

Ich bin froh, dass sich der umgangssprachliche Ausdruck “nicht wirklich” nicht wirklich durchgesetzt hat und nicht mehr in jedem dritten Satz mancher Leute zu hören ist. Umso schlimmer trifft mich jetzt das “von daher”. Manchmal höre ich das so oft hintereinander wie damals meine Biologielehrerin ihr “nun jetzt” in ihre Sätze eingebaut hat. Ein einfaches “daher” oder auch mal ein “deshalb”, “darum” oder “deswegen” würde mich schon sehr erfreuen.

“Das macht Sinn!” Mir macht dieser Satz eine Gänsehaut. Wer verbirgt sich hinter dem “Das”? Das Mädchen vielleicht? Und wie “macht” es den Sinn? “Das (Mädchen) macht Unsinn/Blödsinn” würde mir noch einleuchten, aber Sinn? Kann man Sinn wie einen Kuchen oder Musik machen? Und weil der Sinn heutzutage fast nur noch gemacht wird, bin ich jedes Mal hoch erfreut, wenn ich höre, dass etwas sinnvoll ist oder einen Sinn ergibt.
Mitleid habe ich mit dem armen Bindestrich, der so in Vergessenheit gerät. Schlimmer noch, er wird ständig mit falschem Namen angeredet. Man stelle sich nur mal vor, man würde ständig als Silvia angesprochen werden, wenn man Sabine heißt oder Thorsten müsste sich immer “Hallo Thomas” zur Begrüßung anhören. Im Internet jedoch ruft man die Seite “Sparkasse minus Hannover” auf oder man schickt eine E-Mail an “Anna minus Lena ät web.de”. Ich frage mich, wie rechnet man zum Beispiel “Anna minus Lena” aus? Das “n” und das “a” werden von Anna abgezogen, dann bleibt … ach nein, das ist mir zu kompliziert. Kann man nicht Anna und Lena wieder mit Bindestrich sprechen und die Matheaufgaben weglassen? Mittlerweile bin ich auch froh, dass ich bei der Heirat keinen Doppelnamen zugelegt habe. Mir waren diese Bindestrich-Konstrukte noch nie sehr sympathisch und in den heutigen Zeiten müsste ich dann auf die Frage nach meinem Namen womöglich “Sabine Böhm minus Dochow” antworten.

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Siehe auch "VON DAHER", ein neuer Sproß der Sprachverhunzung

                „nicht wirklich" - oder doch – oder nicht?



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